Batterieproduktion für Tesla

Panasonic trotzt Elektroauto-Flaute mit zweiter US-Akkufabrik

Der japanische Elektronikkonzern will die Kapazität des Werks in Kansas nur schrittweise hochfahren. Der hohe US-Einfuhrzoll für Autoteile zwingt Panasonic zudem zum Aufbau einer inländischen Lieferkette.

Panasonic trotzt Elektroauto-Flaute mit zweiter US-Akkufabrik

Panasonic trotzt E-Auto-Flaute
mit zweiter Akkufabrik in den USA

Einfuhrzoll erzwingt Aufbau einer inländischen Lieferkette

mf Tokio

Ungeachtet widriger wirtschaftlicher Aussichten hat Panasonic ein zweites Giga-Batteriewerk für Lithium-Ionen-Batteriezellen von Elektroautos in den USA eröffnet. Die Massenproduktion von zylindrischen Akkuzellen für den Hauptkunden Tesla in der 4 Mrd. Dollar teuren Fabrik hat nach Firmenangaben schon begonnen.

Kein Zeitplan für Ausbau

Die Kapazität des Werks will Panasonic schrittweise auf 32 Gigawatt-Stunden (GWh) und die Belegschaft auf 4.000 Mitarbeiter ausbauen, ohne einen Zeitplan dafür zu nennen. Zusammen mit der 2017 eröffneten Akkufabrik für Tesla in Nevada käme der japanische Hersteller dann auf eine US-Gesamtkapazität von 73 GWh.

Panasonic hatte die Eröffnung des Werks aufgrund der rückläufigen Verkaufszahlen von Elektroautos in den USA bereits einige Monate hinausgezögert, stand aber im Wort, da der Bundesstaat Kansas 829 Mill. Dollar an Steueranreizen zugesagt hatte und das Werk offenbar auch nationale Steuervergünstigungen im Rahmen des Inflation Reduction Act von Ex-Präsident Joe Biden erhält.

Keine Kaufzuschüsse mehr

Die Nachfrage nach Batteriezellen in den USA droht jedoch zunächst weiter zu sinken, weil der Kongress die bisherigen Kaufzuschüsse von 7.500 Dollar für neue und 4.000 Dollar für gebrauchte Elektroautos ab September gestrichen hat. Honda Motor hat die Entwicklung eines großen Elektro-SUV für die USA eingestellt, Toyota verschiebt die Produktion eines Elektrofahrzeugs in den USA um zwei Jahre, Nissan will zwei Elektromodelle für den US-Markt bis zu ein Jahr später produzieren. Ford stellte die Entwicklung mehrere Elektroautos ein.

Die zweite Herausforderung entsteht durch den erhöhten US-Einfuhrzoll für Autos und Autoteile von 25% seit April. Dadurch sieht sich Panasonic gezwungen, die Abläufe für die Akkuproduktion umzustellen. Man wolle „mit unseren US-Partnern eine inländische Lieferkette aufbauen“, erklärte Konzernchef Yuki Kusumi bei der Fabrikeröffnung. Konkret will Panasonic japanische und südkoreanische Zulieferer in die USA holen, um die Einfuhrzölle zu umgehen. Das ursprünglich geplante dritte Werk wird jedoch laut Kusumi nicht mehr gebaut.

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