Wirtschaftsprüfung

Rekordstrafe für Deloitte in China

Die Wirtschaftsprüfer von Deloitte sind in China mit einer Geldstrafe belegt worden. Chinesische Staatsunternehmen sollen künftig nicht mehr auf die „Big Four“, sondern verstärkt auf chinesische Firmen zurückgreifen.

Rekordstrafe für Deloitte in China

nh Schanghai

Chinas Finanzministerium hat das Pekinger Büro der Wirtschaftsprüfung Deloitte Touche Tohmatsu im Zusammenhang mit einem Prüfungsmandat für das in größere Skandale verwickelte staatskontrollierte Finanzinstitut Huarong Asset Management mit einer Geldbuße über 212 Mill. Yuan (gut 29 Mill. Euro) belegt. Damit handelt es sich um die mit Abstand höchste bisherige Strafe für einen Wirtschaftsprüfer in China. Auch werden die Aktivitäten von Deloitte in Peking für drei Monate suspendiert.

Die Strafe bezieht sich auf ein von 2014 bis 2019 währendes Prüfungsmandat, bei dem Deloitte nach Angaben des Finanzministeriums „ernsthafte Audit-Defizite“ offenbart haben soll. Huarong war nach massiven Verlusten im Geschäftsjahr 2020, das nicht mehr in die Mandatsperiode von Deloitte fiel, vom chinesischen Staatskonglomerat Citic mit umgerechnet 6,3 Mrd. Dollar aufgefangen worden. Das Timing der Strafverkündung sorgt für Aufmerksamkeit, nachdem Peking eine Kampagne zur Ausgrenzung von ausländischen Wirtschaftsprüfern bei chinesischen Staatsunternehmen lanciert hat. Diese sollen in Zukunft nicht mehr auf die großen „Big Four“ zurückgreifen und die Mandate auf chinesische Firmen umpolen.