Cloud-Boom

SAP hebt Ausblick zur Jahresmitte an

Die neue Strategie von SAP-CEO Christian Klein trägt Früchte. Aufgrund des starken Wachstums in der Cloud hat SAP zur Jahresmitte den Ausblick für Umsatz und Ergebnis im Gesamtjahr angehoben.

SAP hebt Ausblick zur Jahresmitte an

Der Cloud-Zug von SAP kommt ins Rollen. Im zweiten Quartal hat der Walldorfer Softwarekonzern den Current Cloud Backlog (CCB) währungsbereinigt um 20% gesteigert, Beim Kernprodukt S/4Hana kletterte die Kennziffer, die für die vertraglich zugesicherten Cloud-Erlöse der kommenden zwölf Monate steht, sogar um 48%. Die korrespondierenden Erlöse kletterten um währungsbereinigt 17 bzw. 39% auf 1,13 Mrd. sowie 257 Mill. Euro. Steigt der CCB schneller als die Erlöse deutet das auf eine Beschleunigung des Wachstumstempos hin. Bereits im zweiten Quartal stieg der Cloud-Umsatz von SAP so kräftig wie zuletzt im zweiten Quartal 2020.

Concur nur mit leichter Erholung

Wie schon nach dem ersten Quartal hob SAP erneut die Erlöserwartung für die Cloud am unteren Ende der Spanne um 100 Mill. Euro an, so dass nun statt der zum Jahresbeginn erwarteten 9,1 bis 9,5 Mrd. Euro mit 9,3 bis 9,5 Mrd. Euro gerechnet wird. Positives Überraschungspotenzial bietet dabei offenbar weiter die Reisekostenabrechnungssoftware Concur, die noch immer nur leichte Erholungstendenzen zeigt. Erstmals eit Beginn der Pandemie ihre Entwicklung zum Vorquartal stabilisieren können, heißt es im Zwischenbericht. Da ein Gutteil der Concur-Erlöse abhängig von der Reisetätigkeit ist, können diese auch schnell wieder anziehen, wenn Geschäftsreisen global wieder zunehmen. Angesichts der Unsicherheiten diesbezüglich dürfte SAP das im Cloud-Ausblick allerdings nicht angenommen haben. Die Cloud- und Softwareerlöse insgesamt prognostiziert SAP für 2021 nun auf 23,6 bis 24,0 Mrd. Euro. Das sind in der Mitte der Spanne 200 Mill. Euro mehr als bislang in Aussicht gestellt. Das entspräche einer währungsbereinigten Steigerung um 2 bis 3%. Auch für das Betriebsergebnis wurde der Ausblick angehoben. Allerdings rechnet der Dax-Konzern hier weiterhin bestenfalls mit einer Stagnation auf Vorjahresniveau. Im zweiten Quartal waren die Cloud- und Softwareerlöse um währungsbereinigt 5% auf 5,75 Mrd. Euro gestiegen. Das Betriebsergebnis lag mit 1,922 Mrd um 3% über dem Vorjahreswert. Insgesamt lagen die Zahlen in etwa im Rahmen der Erwartungen der Analysten.

Software AG dreht im Digitalgeschäft auf

Derweil hat die kleinere Software AG aus Darmstadt die Erwartungen deutlich übertroffen. Nach vielen Quartalen mit enttäuschenden Wachstumsraten hat das Digitalgeschäft im zweiten Quartal währungsbereinigt prozentual zweistellig zugelegt. Perle des Konzerns war aber einmal mehr das Datenbankgeschäft Adabas & Natural, das die Erlöse im zweiten Quartal währungsbereinigt um knapp ein Drittel auf 67 Mill. Euro steigerte. Insgesamt legte der Produktumsatz um 17% auf knapp 181 Mill. Euro zu. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) kletterte um knapp zwei Drittel auf 50 Mill. Euro. Trotz des unerwartet starken zweiten Quartals bestätigte die Software AG ihren Ausblick lediglich. Im ersten Quartal hatte das Unternehmen den Zielen allerdings auch noch deutlich hinterher gehinkt.

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