Pharmaindustrie

Shingrix verhilft GSK zu unerwartet hohem Gewinn

GSK hat nach der Ausgliederung der Consumer-Healthcare-Sparte den Markt mit ihren Geschäftszahlen positiv überrascht. Dazu trug das Impfstoffgeschäft wesentlich bei, insbesondere das Vakzin gegen Gürtelrose.

Shingrix verhilft GSK zu unerwartet hohem Gewinn

hip London

Der britische Pharmakonzern GSK (zuvor: GlaxoSmith­Kline) hat im Schlussquartal 2022 so viel Umsatz mit seinem Impfstoff gegen Gürtelrose gemacht wie nie zuvor. Die hohe Nachfrage nach dem unter dem Namen Shingrix vermarkteten Produkt war einer der Faktoren, die der FTSE-100-Gesellschaft zu einem unerwartet hohen Gewinn verhalfen. Das bereinigte Ergebnis pro Aktie (EPS) von 25,8 Pence lag um gut ein Fünftel über dem Schnitt der Analystenschätzungen.

Für das vierte Quartal soll eine Dividende von 13,75 Pence je Aktie gezahlt werden. Im abgelaufenen Jahr stieg der Umsatz mit Shingrix um 72 % auf knapp 3 Mrd. Pfund. Besonders gefragt war der inzwischen in 26 Ländern erhältliche Impfstoff in Deutschland und der Volksrepublik China.

„2022 war ein bedeutendes Jahr für GSK, das den Schrittwechsel bei der Performance geliefert hat, zu dem wir uns verpflichtet hatten“, sagte Chief Executive Emma Walms­ley. Im Juli vergangenen Jahres hatte sie die Consumer-Healthcare-Sparte des Unternehmens unter dem Namen Haleon an die London Stock Exchange gebracht. Ein 50 Mrd. Pfund schweres Übernahmeangebot von Unilever schlug sie zuvor aus.

Für das laufende Jahr rechnet das Management trotz rückläufiger Geschäfte mit Covid-Produkten zu konstanten Wechselkursen mit einem Umsatzwachstum zwischen 6 % und 8 %. Am Markt hatte man bislang mit einer Erlössteigerung von 6 % gerechnet. Das bereinigte operative Ergebnis soll um 10 % bis 12 % wachsen, das EPS um 12 % bis 15 %. Walsmley forderte die britische Regierung auf, die Branche stärker zu unterstützen, wenn es um Innovationen und die klinische Erprobung neuer Produkte gehe.