Stratec stellt verschobenen Geschäftsbericht fertig
Stratec stellt verschobenen Geschäftsbericht fertig
Verzögerung durch Prüferwechsel und Bilanzumstellung
hek Frankfurt
Erleichterung unter Stratec-Aktionären: Der Labordienstleister hat den mehrfach verschobenen Geschäftsbericht 2024 veröffentlicht und den Ausblick für das laufende Geschäftsjahr bestätigt. Die Aktie präsentierte sich am Montag im frühen Handel mit einem Kursplus von 7%. Die Verzögerungen in der Berichterstattung haben dem Unternehmen den Platz im Small-Cap-Index SDax gekostet. Auch Softwareentwickler Nagarro und die Beteiligungsgesellschaft Mutares mussten den Index zumindest vorübergehend verlassen, weil die geprüften Abschlüsse für das abgelaufene Jahr nicht bis Ende April 2025 vorlagen.
Prüferwechsel
Mitte März hatte Stratec mitgeteilt, dass der Geschäftsbericht auf 29. April verschoben wird. Begründung: Der Wechsel des Abschlussprüfers habe den Zeit- und Koordinationsaufwand erhöht. Außerdem gebe es krankheitsbedingte Kapazitätsengpässe in der Finanzabteilung. Hinzu kommt eine Umstellung in der Bilanzierung von Entwicklungskooperationen, die den Angaben zufolge insbesondere die Umsatzverbuchung und die Aktivierung immaterieller Vermögenswerte betrifft.
Da auch Ende April als Termin für die Bilanzveröffentlichung nicht zu halten war, nahm der Entwickler und Hersteller von Analysesystemen für Partner aus der Diagnostik und Life-Science-Branche den 19. Mai in den Blick. Als neuer Wirtschaftsprüfer ist PricewaterhouseCoopers (PwC) an Bord. Zuvor hatte RSM Ebner Stolz die Bücher geprüft.
Corona-Verwerfungen ebben ab
Für das laufende Jahr stellt Stratec wieder Wachstum in Aussicht. Denn die Nachlaufeffekte der Corona-Pandemie nähmen ab und die Endkundennachfrage in betroffenen Segmenten stabilisiere sich. CEO Marcus Wolfinger rechnet in lokalen Währungen mit einem Umsatzplus im unteren bis mittleren einstelligen Prozentbereich im Vergleich zu 2024. Die bereinigte Marge vor Zinsen und Steuern kletterte 2024 um 1,8 Prozentpunkte auf 13% der Erlöse. Für 2025 erwartet Stratec einen Margenrückgang auf 10 bis 12%, da niedrigere Erträge aus hochmargigen Dienstleistungen, Entwicklungsprojekten und Lizenzen erwartet werden. Die Dividende will der Konzern von 0,55 auf 0,60 Euro je Aktie anheben.
Im vergangenen Jahr waren die Erlöse währungsbereinigt um 4,9% auf 257,6 Mill. Euro gesunken. In den Pandemie-Jahren hatten Kunden ihre Laborkapazitäten ausgebaut, was in der Folgezeit die Nachfrage bremste. Abgefedert wurde der schrumpfende Umsatz mit Systemen durch steigende Erlöse mit Serviceteilen und Verbrauchsmaterialien.