Viele Aufträge für TKMS

Umsatz von Thyssenkrupp sinkt um 9 Prozent – Prognose nach unten korrigiert

Der Umsatz geht deutlich zurück, der Verlust unter dem Strich weitet sich aus. Nur die Marinesparte kann die Zahlen etwas auffangen.

Umsatz von Thyssenkrupp sinkt um 9 Prozent – Prognose nach unten korrigiert

Der Industriekonzern Thyssenkrupp wird für das laufende Geschäftsjahr pessimistischer. So leidet das Unternehmen unter einer gesunkenen Nachfrage sowie niedrigeren Preisen. „Das schwache Marktumfeld in wichtigen Kundenindustrien wie der Automobilindustrie, dem Maschinen- und Anlagenbau und der Bauwirtschaft sind für uns deutlich zu spüren“, sagte Konzernchef Miguel López am Donnerstag bei der Vorlage der Zahlen für das dritte Geschäftsquartal. Ein Lichtblick war die vor der Abspaltung stehende Marinesparte TKMS, die Neugeschäft und Umsatz steigerte.

Das kann die schwächere Entwicklung in anderen Bereichen nicht ausgleichen. Für das Geschäftsjahr 2024/25 (per Ende September) erwartet Thyssenkrupp nun einen Umsatzrückgang von 5 bis 7%. Bislang hatte der Konzern eine Stagnation oder einen Rückgang um bis zu 3% in Aussicht gestellt. Das bereinigte operative Ergebnis vor Zinsen und Steuern (bereinigtes Ebit) dürfte am unteren Ende der Spanne von 600 Mill. bis 1 Mill. Euro liegen. Das haben Analysten jedoch bereits auf dem Zettel. Zudem kappte das Unternehmen seine Investitionen. Die Erwartungen für Konzernergebnis und den freien Mittelzufluss vor Fusionen und Übernahmen bleiben hingegen unverändert.

Viele Aufträge für TKMS

Im dritten Geschäftsquartal wuchs der Auftragseingang dank TKMS um gut ein Fünftel auf 10,1 Mrd. Euro. Die Marinesparte, die U-Boote sowie Fregatten und Korvetten produziert, profitierte vom laufenden Rüstungsboom und steuerte 3 Mrd. Euro bei – und damit den größten Anteil im Vergleich zu den anderen Bereichen, die zudem durchweg weniger Neugeschäft verzeichneten.

Der Konzernumsatz sank um 9% auf 8,2 Mrd. Euro. Auch hier steigerte TKMS als einziger Bereich seine Erlöse. Thyssenkrupp will die Sparte abspalten und noch in diesem Kalenderjahr an die Börse bringen.

Der bereinigte operative Gewinn des Konzerns stieg hingegen dank des laufenden Restrukturierungs- und Sparprogramms um 4% auf 155 Mill. Euro. Er fiel jedoch schwächer aus als von Analysten erwartet. Unter dem Strich weitete Thyssenkrupp seinen Verlust auf 278 Mill. Euro nach einem Minus von 54 Mill. Euro im Vorjahr aus.