Thyssenkrupp wird in Konzernholding umgebaut
Thyssenkrupp will
in Holding-Gewand schlüpfen
ab/dpa-afx Köln/Berlin
Thyssenkrupp soll in eine strategische Konzernholding umgebaut werden. Noch in diesem Geschäftsjahr, das im September endet, solle das „Zukunftsmodell“ dem Aufsichtsrat vorgestellt werden, teilte Thyssenkrupp mit. Die Essener reagieren damit auf einen Bericht der „Bild“, die vom Umbau in eine Finanzholding sprach. Damit wolle der Vorstand um Konzernchef Miguel López die Basis schaffen, um weitere Teile zu verkaufen, hatte das Boulevardblatt unter Berufung auf Konzernkreise berichtet. Die Zentrale solle von aktuell 500 auf 100 Beschäftigte verkleinert werden. Obendrein seien weitere Streichungen in der Verwaltung mit rund 1.000 Beschäftigten geplant. „Übrig bleibt nur eine Dachgesellschaft ohne Inhalt“, habe eine mit den Vorgängen vertraute Person gesagt.
Nach den Vorstellungen von Thyssenkrupp sollen alle Geschäftsbereiche verselbständigt und für die Beteiligung Dritter geöffnet werden. Mit dem Stahlbereich, der in ein 50:50 Joint Venture überführt werden soll, und Marine Systems, wo noch in diesem Jahr eine Minderheitsbeteiligung via Spin-off an die Börse gebracht werden soll, sei der Anfang gemacht. Die Segmente Material Services und Automotive Technologies sollen ebenfalls kapitalmarktfähig aufgestellt werden, heißt es. Auch das noch junge Segment Decarbon Technologies soll perspektivisch verselbständigt werden. Mit Ausnahme des Stahlgeschäfts will Thyssenkrupp nach den Angaben an den übrigen Geschäften die Mehrheit behalten.
Mit dem Umbau einhergehen soll eine Verlängerung des Vorstandsvertrags von Lopez, wie „Bild“ schreibt. Auf seiner Sitzung am 16. September werde der Aufsichtsrat den Kontrakt verlängern, heiße es in Konzernkreisen.