Siemens Healthineers sei voll auf Kurs, die Ziele des laufenden Geschäftsjahres 2023/24 (30. September) zu erreichen, sagte Bernd Montag in der sechseinhalbstündigen Online-Hauptversammlung. Der Vorstandsvorsitzende stellte seine Aussage zwar in den Zusammenhang, dass dies die Zahlen aus dem ersten Quartal des laufenden Geschäftsjahres gezeigt hätten. Er gab sein Statement jedoch nach Abschluss des zweiten Quartals vor gut zwei Wochen ab, so dass auch dieser Turnus im Rahmen der Erwartungen gelaufen sein sollte. Healthineers legt die Ergebnisse aber erst am 7. Mai vor.

Nach dem ersten Quartal hatte der Margenrückgang im Segment Imaging für leichtes Stirnrunzeln bei Investoren gesorgt. Damals war von einem temporär ungünstigen Mix des Absatzes die Rede gewesen. Finanzvorstand Jochen Schmitz gab nun Entwarnung. Mixunterschiede gebe es nur auf Quartalsbasis, sie glichen sich also im Zeitverlauf aus. Auch Montag bekräftigte, er sei zuversichtlich, dass dies ein Thema des ersten Quartals gewesen sei.

Die Aktionäre zeigten sich mit dem Geschäftsverlauf weitgehend zufrieden. Daniela Bergdolt, Vizepräsidentin der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz, erklärte: „Das Jahr lief gut.“ Die veröffentlichten Zahlen für das erste Quartal 2023/24 seien sehr vielversprechend, sagte Gerhard Jäger von der Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger. DWS-Vertreter Hendrik Schmidt bezeichnete das vergangene Jahr als solide.

Kritisch kommentierte Bergdolt die Entwicklung des Aktienkurses. Jäger erklärte, die gute Geschäftsentwicklung werde sich hoffentlich im Kurs niederschlagen. Der kritische Kleinaktionär Matthias Gaebler diagnostizierte eine Achterbahn des Kurses seit der Hauptversammlung 2023.

Finanzvorstand Schmitz wies darauf hin, dass der Healthineers-Aktienkurs seit dem IPO 2018 bis Ende September 2023 um 86% und damit stärker als der Dax gestiegen sei. Zuletzt seien Firmen mit positiven Zukunftsaussichten stärker belastet worden, weil künftige Erwartungen mit höheren Zinsen abgezinst würden.

Auf Interesse stieß der Umbau der Sparte Diagnostics. „Das Transformationsprogramm ist auf gutem Weg“, sagte Montag. Zudem wollten die Aktionäre wissen, an welcher Stelle man künstliche Intelligenz nutze. Montags Antwort: „Die Revolution ist, dass es in alle Kapillare unseres Tuns Einzug gehalten hat.“

99,98% Zustimmung erhielt die Berufung von PricewaterhouseCoopers (PwC) zum Abschlussprüfer anstelle von EY. Schmitz sagte, PwC habe im Auswahlverfahren 89 von 100 Punkten erzielt. Der Zweitplatzierte – laut HV-Unterlagen KPMG – sei auf 73 Punkte gekommen. Es habe nur zwei Angebote gegeben.