Keramikhersteller

Villeroy & Boch steckt Kostensteigerungen weg

Villeroy & Boch zeigt sich zuversichtlicher für das Geschäftsjahr 2022. Der Keramikhersteller peilt nun den oberen Rand der Jahresprognose an.

Villeroy & Boch steckt Kostensteigerungen weg

hek Frankfurt – Der Keramikhersteller Villeroy & Boch hat Umsatz und Ertrag im ersten Halbjahr ausgebaut. Die Erlöse stiegen um 9,1% auf 490,3 Mill. Euro, teilt das Unternehmen aus dem saarländischen Mettlach mit. Geringfügig stärker legte mit 9,8% auf 41,3 Mill. Euro das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) zu. Den höheren Gewinn führt der Badausstatter und Geschirrhersteller vor allem auf die „gute Umsatzentwicklung“ zurück. Diese habe die stark gestiegenen Material- und Energiekosten kompensiert. Unter dem Strich stehen 28,1 Mill. Euro Überschuss, 12,4% mehr als in den ersten sechs Monaten 2021.

Bei konstanten Wechselkursen verbleibt nach sechs Monaten eine Umsatzausweitung um 7,7%. Im Ausblick zeigt sich das Management zuversichtlich, den oberen Rand der Jahresprognose zu erreichen, und verweist auf den Auftragsbestand, der im Vergleich zu Ende 2021 um 23,7 Mill. auf 210,5 Mill. Euro anschwoll. Damit fällt die Guidance optimistischer aus als vor drei Monaten. Damals war Villeroy nur davon ausgegangen, im Prognosekorridor zu landen. Die Vorzugsaktie reagierte am Mittwoch mit einem Kurssprung von 11% im Handelsverlauf.

Der Ausblick wird an die Bedingung geknüpft, dass massive Einschränkungen der Gasversorgung und des Zugangs zu Rohstoffen ausbleiben. Im Februar hatte das Unternehmen für 2022 ein Plus beim Umsatz von 5 bis 6% und beim Ebit zwischen 5 und 10% in Aussicht gestellt. Gas benötigt Villeroy ins­besondere für die Keramikproduktion.

Das Marktumfeld bleibt laut Firmeneinschätzung von außergewöhnlich hoher Unsicherheit ge­prägt. Die Inflation, die Gefahr einer Rezession sowie die Auswirkungen der Pandemie in China belasteten die Aussichten für die Weltwirtschaft.

Der Unternehmensbereich Bad & Wellness, der den Halbjahresumsatz um 7,6% auf 347,7 Mill. Euro ausweitete, habe vor allem im deutschen Heimatmarkt mit den 2021er Neuheiten und im chinesischen Markt gepunktet, teilt Villeroy weiter mit. Das Ergebnis sei trotz der starken Verteuerung von Energie und Material auf 37,9 (Vorjahreszeitraum: 36,3) Mill. Euro gestiegen. Der kleinere Bereich Dining & Lifestyle wuchs um 12,6% auf 140,9 Mill. Euro Umsatz. Das Segmentergebnis stieg von 2,7 Mill. auf 4,9 Mill. Euro. Bis auf den E-Commerce hätten alle Vertriebskanäle Wachstum erzielt.

Villeroy & Boch
Konzernzahlen nach IFRS
1. Halbjahr
in Mill. Euro20222021
Umsatz490450
 Inland148133
 Ausland342316
Ebit4138
Konzernergebnis2825
Investitionen106
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