Elektromobilität

VW und Ford weiten Kooperation aus

Volkswagen und Ford vertiefen ihre Allianz bei der Elektroplattform MEB der Wolfsburger. Der US-Autobauer will binnen sechs Jahren sein MEB-Volumen auf 1,2 Millionen Fahrzeuge verdoppeln.

VW und Ford weiten Kooperation aus

ste Hamburg

Ford und Volkswagen weiten ihre Kooperation in der Elek­tromobilität aus. So will der US-Auto­bauer künftig ein weiteres Elektromodell auf Basis des modularen E-Antriebs-Baukastens (MEB) des Wolfsburger Mehrmarkenkonzerns produzieren und sein geplantes MEB-Volumen auf 1,2 Millionen über eine Laufzeit von sechs Jahren verdoppeln. Damit verbunden sind nun Investitionen von 2 Mrd. Dollar am Standort Köln, wie Ford mitteilte.

Ford und Volkswagen hatten im Juli 2019 eine Zusammenarbeit in den Bereichen Elektrifizierung und autonomes Fahren vereinbart. Diese sah vor, dass Ford den MEB von VW für mindestens ein emissionsfreies Volumenmodell nutzt, das ab 2023 in Europa angeboten werden soll. Bei der Vereinbarung war bereits ein zweites Ford-Modell auf MEB-Basis für den europäischen Markt in Aussicht gestellt worden. Zuvor hatten beide Hersteller eine Allianz bei mittelgroßen Pick-ups und Nutzfahrzeugen angekündigt.

„Für den endgültigen Durchbruch der E-Mobilität in Europa kommt es jetzt vor allem auf Wirtschaftlichkeit und Schnelligkeit an“, erklärte VW-Tech­nik­vorstand Thomas Schmall in einer Mitteilung. „Beides gehen wir in Zusammenarbeit mit Ford an“. Das erste Ford-Modell auf MEB-Basis wird den Angaben zufolge ein vollelektrischer Sport-Cross-over mit einer Reichweite von 500 Kilometer sein, der ab 2023 in Köln vom Band rollen soll. Das zweite MEB-Modell am Standort Köln soll ebenfalls ein vollelektrisches Sport-Cross-over werden und ab 2024 produziert werden. Die geplanten Investitionen sehen zusätzlich den Aufbau einer neuen Anlage zur Montage von Fahrzeugbatterien vor, die 2024 mit der Produktion starten soll.

Volkswagen hilft die Vereinbarung mit Ford bei der Skalierung seiner MEB-Plattform, auf der unter anderem die ID-Fahrzeugfamilie basiert, deren Produktion die Wolfsburger in diesem Jahr weiter ausbauen. Durch die globale Nutzung von Skaleneffekten können MEB-Fahrzeuge günstiger angeboten werden. Die Elektrifizierungsplattform ist nach Angaben des VW-Konzerns bislang die technologische Basis für zehn Elektromodelle von fünf Marken. Mit rund 300000 Einheiten pro Jahr gehöre sie weltweit zu den wichtigsten Elektroplattformen, so VW.

Wie Ford mitteilte, sollen bis 2024 drei neue Elektro-Pkw und vier neue Elektro-Nutzfahrzeuge der Transit-Baureihe in Europa eingeführt werden. Der US-Hersteller will ab 2026 jährlich mehr als 600000 E-Fahrzeuge in Europa verkaufen. „Diese neuen Elektrofahrzeuge von Ford signalisieren nichts weniger als die vollständige Transformation unserer Marke für Europa“, so Ford-Europa-Chef Stuart Rowley. Der Hersteller, der 2023 in Europa eine Umsatzrendite von 6% erreichen will, plant 2026 weltweit mehr als zwei Millionen Elektrofahrzeuge zu verkaufen und eine bereinigte Ebit-Marge von 10% nach zuletzt 7,3% zu erzielen. Anfang des Monats war bekannt geworden, dass Ford sein Geschäft mit Verbrennern und Elektroautos künftig getrennt weiterverfolgt

Um die Ziele zu erreichen, kündigte Ford den Bau einer Produktion von Batteriezellen für Nutzfahrzeuge in der Türkei mit einer Jahreskapazität von 30 bis 45 Gigawattstunden an. Dazu sei mit dem südkoreanischen Batteriehersteller SK On und der Koc Holding eine Absichtserklärung für ein nahe Ankara ansässiges Joint Venture unterzeichnet worden. Den kompakten Puma SUV will Ford ab 2024 als reines Elektroauto im rumänischen Craiova produzieren.

BZ+
Jetzt weiterlesen mit BZ+
4 Wochen für nur 1 € testen
Zugang zu allen Premium-Artikeln
Flexible Laufzeit, monatlich kündbar.