Verkauf für den Schuldenabbau

Zuber Issa zeigt Interesse an Castrol

Castrol hat das Interesse des britischen Tankstellen-Tycoons Zuber Issa gefunden. BP will die Marke veräußern, um Schulden abzubauen.

Zuber Issa zeigt Interesse an Castrol

Zuber Issa zeigt Interesse
an BP-Marke Castrol

Schmierstoffhersteller zieht auch Bieter wie Citic an

hip London

Der britische Tankstellen-Tycoon Zuber Issa hat der „Sunday Times“ zufolge Interesse an der Schmierstoffmarke Castrol, für die BP derzeit Käufer sucht. Damit steht der Milliardär aus Blackburn mit ähnlichen Rivalen im Wettbewerb wie 2020, als er und sein Bruder Mohsin die Supermarktkette Asda für 6,8 Mrd. Pfund übernahmen. Damals setzten sie sich gegen Apollo Global Management und Lone Star Funds durch. Beiden Private-Equity-Gesellschaften wird auch Interesse an Castrol nachgesagt. Die Issas wurden beim Erwerb der ehemaligen Walmart-Tochter vom Finanzinvestor TDR Capital unterstützt.

Teilverkäufe für den Schuldenabbau

Der Ölkonzern BP will durch Verkäufe von Unternehmensteilen bis 2027 mindestens 20 Mrd. Dollar für den Schuldenabbau mobilisieren. Dem Management sitzt dabei der Shareholder-Aktivist Elliott Investment Management im Nacken. Goldman Sachs wurde mit der Suche nach Käufern für Castrol beauftragt.

Als möglicher Interessent gilt neben Saudi Aramco und der indischen Reliance Industries die staatliche chinesische Investmentfirma Citic. Auch der ansonsten im Geschäft mit erneuerbaren Energien stark vertretene kanadische Finanzinvestor Brookfield und Stonepeak Partners wurden bereits als potenzielle Erwerber genannt.

Verkaufspreis ungewiss

Wie die „Financial Times“ unter Berufung auf Analysten berichtet, müsste ein Verkauf zu einem Enterprise Value von mindestens 12 Mrd. Dollar erfolgen, um den Free Cashflow von BP zu verbessern. Allerdings bezweifelten sie dem Blatt zufolge, ob ein solcher Preis erreichbar sei, denn Batterieautos benötigten weniger Schmierstoffe als Verbrenner.

Der „Sunday Times“ zufolge bewegt sich die Preisspanne derzeit eher zwischen 6 Mrd. und 10 Mrd. Dollar. Die „Financial Times“ berichtet, dass mögliche Bieter Angebote unterhalb der angeblich vom Verkäufer erwarteten Mindesthöhe von 8 Mrd. Dollar erwägen.

Konsortium mit Finanzinvestoren möglich

Issa plant angeblich, ein Konsortium für die Übernahme von Castrol anzuführen. Wie schon bei Asda könnte er dabei Finanzinvestoren mit ins Boot holen. BP holte zuletzt den Ölindustrieveteranen David Hager in den Board.

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