Covid-19-Impfstoff

Zulassung von Sanofi-Vakzin rückt näher

Nach einem Rückschlag haben Sanofi und GlaxoSmithKline die Antigenformulierung ihres gemeinsam entwickelten Corona-Impfstoffs überarbeitet. Die Ergebnisse von Phase-II-Studien sind ermutigend.

Zulassung von Sanofi-Vakzin rückt näher

wü Paris

Sanofi und GlaxoSmith­Kline (GSK) sind auf dem Weg der verzögerten Zulassung eines gemeinsam entwickelten Corona-Impfstoffes vorangekommen. Denn die Ergebnisse von Phase-II-Studien fallen vielversprechend aus, so dass eine Zulassung noch vor Ende des Jahres möglich scheint. Im Wettrennen um Covid-19-Vakzine hatten die beiden Pharmakonzerne im Dezember einen Rückschlag erlitten, da die Immunantwort bei älteren Patienten zunächst unzureichend ausfiel. Sie hatten deshalb die Antigenformulierung des Präparats überarbeitet, den eigentlich für Ende 2020 geplanten Start der Phase-III-Studie auf das zweite Quartal verschoben und eine weitere Phase-IIb-Studie durchgeführt.

Die Ergebnisse dieser klinischen Studie mit Probanden im Alter von 18 bis 95 Jahren zeigen laut Sanofi, dass sich nach der zweiten Dosis des Impfstoffes in allen Altersklassen in 95% bis 100% der Fälle Antikörper bilden. „Das ist ein wichtiger Meilenstein“, sagte Olivier Bogillot, der Frankreich-Chef von Sanofi, dem Radiosender Europe 1. Der französische Konzern und GSK wollen nun in den nächsten Wochen mit einer großangelegten internationalen Phase-III-Studie mit tausenden Probanden starten.

Ungeimpfte Probanden für die Phase III zu gewinnen, könnte aber schwierig werden, meint Analystin Laura Sutcliffe von UBS. Zudem entschieden inzwischen die neuen Virusmutanten, wie gut die Ergebnisse letztlich aussähen. Sollten diese den Erwartungen entsprechen, dürfte der Impfstoff nach der erforderlichen Bewertung durch die zuständigen Behörden noch im vierten Quartal zugelassen werden, erklärte Sanofi. Frankreich-Chef Bogillot glaubt, dass sich das Vakzin hervorragend als Auffrischungsimpfstoff eignet, da Probanden, die bereits mit Covid-19 in Kontakt gewesen seien, bereits nach einer Dosis sehr viele Antikörper gebildet hätten. Sanofi arbeitet parallel zu dem gemeinsam mit GSK entwickelten Vakzin mit Translate Bio an der Entwicklung eines Messenger-RNA-Impfstoffs. Die Sanofi-Aktie legte am Montag in Paris im Handelsverlauf gut 1% zu.