Konjunktur

Welthandels­organisation kappt Prognose für 2023

Der Welthandel droht merklich an Schwung zu verlieren. Die Welthandelsorganisation (WTO) hat ihre Prognose für 2023 deutlich gestutzt. Sie rechnet nur noch mit einem Miniwachstum im globalen Warenhandel. Auf harte Zeiten müssen sich demnach...

Welthandels­organisation kappt Prognose für 2023

rec/cru Frankfurt

Der Welthandel droht merklich an Schwung zu verlieren. Die Welthandelsorganisation (WTO) hat ihre Prognose für 2023 deutlich gestutzt. Sie rechnet nur noch mit einem Miniwachstum im globalen Warenhandel. Auf harte Zeiten müssen sich demnach insbesondere Unternehmen in Europa einstellen. Schwächelt der Welthandel, setzt das der deutschen Industrie in besonderem Maße zu. Deren Exporte haben laut Statistischem Bundesamt im August um 1,6% zugelegt.

J.P. Morgan erwartet angesichts der von der Energiekrise ausgelösten Rezession auch einen deutlichen Rückgang der Handelsfinanzierung. „Das Volumen der Trade Finance wird erheblich zu­rückgehen“, sagte Stuart Roberts, Global Head of Trade, der Börsen-Zeitung. „Kreditausfälle befürchten wir dabei aber weniger. Für Trade Fi­nance finanzieren wir vor allem Unternehmen mit einer Invest­ment-Grade-Bonitätsnote.“

Allerdings will Roberts das Ge­schäft von J.P. Morgan mit der Handelsfinanzierung auch in schwierigem Umfeld kräftig ausbauen. Neben Konkurrenten wie HSBC und Citi­group war J.P. Morgan in der Handelsfinanzierung bisher klein, holt aber auf. Das Kreditbuch umfasst 40 Mrd. Dollar und wird im Jahr 2022 laut Roberts um etwa 25 % wachsen. Der Manager gibt sich skeptisch, inwieweit Europas Zentralbanken in der Lage sind, die in Aussicht gestellten Zinserhöhungen tatsächlich zu liefern, „sobald sich die Zinserhöhungen in einer wachsenden Arbeitslosigkeit niederschlagen“. Er merkte an, dass die Zentralbanken in den vergangenen 30 Jahren Geld gedruckt haben, aber jetzt gebe es zum ersten Mal seit dem Beginn der 1980er Jahre wieder eine Situation mit mehr Pleiten und Arbeitslosigkeit. „Keiner ist das gewöhnt“, so Roberts.

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