Fahrzeugzulieferer

ZF steigert Umsatz und Marge in zweiter Jahreshälfte 2020

Das Unternehmen holt wie die gesamte Branche auf. Unter dem Strich steht allerdings ein deutlicher Fehlbetrag.

ZF steigert Umsatz und Marge in zweiter Jahreshälfte 2020

jh München

Das Geschäft von ZF Friedrichshafen hat sich in der zweiten Hälfte des vergangenen Jahres erheblich belebt. So bleibt nach einem Umsatzrückgang von 27% in den ersten sechs Monaten für das gesamte Jahr ein Minus von knapp 11% auf 32,6 Mrd. Euro. Der Erlös des in den USA erworbenen und seit Ende Mai 2020 konsolidierten Bremsenherstellers Wabco ist darin nicht berücksichtigt.

Auch das operative Ergebnis des Fahrzeug- und Industriezulieferers verbesserte sich in der zweiten Jahreshälfte. Unter dem Strich steht jedoch ein deutlicher Fehlbetrag, den das Stiftungsunternehmen vom Bodensee noch nicht beziffert.

ZF veröffentlichte erstmals vorläufige Jahreszahlen und reiht sich in die Liste der großen deutschen Zulieferer wie Bosch, Continental und Schaeffler ein, die ebenfalls in der zweiten Hälfte 2020 aufgeholt haben. Fürs gesamte Jahr nennt ZF eine Umsatzrendite von 3,2 (i.V. 4,1)% – bezogen auf das bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit). Nach dem bereinigten Ebit von –177 Mill. Euro in den ersten sechs Monaten lässt sich für die zweite Jahreshälfte ein Ergebnis von rund 1,2 Mrd. Euro und eine Marge von 6,3% berechnen. Für den Umsatz ergibt sich von Juli bis Dezember ein Wachstum von mehr als 5% auf 19,1 Mrd. Euro.

Die unmittelbar vor Ausbruch der Corona-Pandemie eingeleitete Kostensenkung und Strukturanpassung (Stellenabbau) sowie eine deutliche Markterholung hätten im zweiten Halbjahr zu einer substanziellen Verbesserung von Umsatz und Ergebnis geführt, berichtet der Konzern. ZF habe auch von der starken Präsenz im chinesischen Markt profitiert.

Das deutlich negative Ergebnis nach Steuern begründet das Unternehmen auch mit „hohen Vorleistungen für Zukunftsaufgaben“. Fürs erste Halbjahr hatte ZF einen Fehlbetrag von 911 Mill. Euro angegeben. Finanzvorstand Konstantin Sauer hatte dies im August vor allem mit planmäßigen Abschreibungen auf die Kaufpreise für TRW und Wabco erklärt sowie mit den Kosten für die Restrukturierung und 175 Mill. Euro Zinsen. Den bereinigten freien Cash-flow im gesamten Jahr beziffert ZF auf rund 1 (0,8) Mrd. Euro.