Finanzmärkte

Angst vor langem Krieg belastet

Die Angst vor einem länger dauernden Krieg in der Ukraine hat den Dax am Mittwoch belastet. Die Aussicht, dass sich das Ölangebot verknappt, treibt derweil den Ölpreis an.

Angst vor langem Krieg belastet

ku Frankfurt

Die Angst vor einem möglicherweise noch länger anhaltenden Krieg in der Ukraine und den damit verbundenen negativen Folgen der Sanktionen auf die Konjunktur der westeuropäischen Länder hat am Mittwoch den Aktienmarkt be­lastet. Der Dax fiel zeitweilig unter die Marke von 14 000 Punkten. Den Handel beendete er dann mit einem Verlust von 0,3 % bei 14 076 Punkten. Der Euro Stoxx 50 hielt sich etwas besser, er gab um 0,2 % auf 3 824 Zähler nach. Belastet haben Äußerungen des russischen Präsidenten Wladimir Putin, gemäß denen die Friedensverhandlungen zwischen der russischen und der ukrainischen Regierung in eine Sackgasse­ geraten seien. Zudem haben negative Quartalszahlen der US-Großbank­ J.P. Morgan den Aktienmarkt belastet.

Die Aussicht auf ein wegen des Ukraine-Kriegs fallendes Ölangebot hat am Mittwoch­ für einen deutlichen Anstieg des Ölpreises gesorgt. Die wichtigste Rohölsorte Brent Crude verteuerte sich um 2,4 % auf 107,12 Dollar je Barrel. US-Leichtöl­­ der Sorte West Texas Intermediate kletterte um 2,1 % auf 102,68 Dollar.

Die Nachrichtenagentur Reuters meldete, dass die russische Ölproduktion unter 10 Mill. Barrel pro Tag (bpd) gefallen sei und damit auf den niedrigsten Stand seit Juli 2020. Reuters berichtet von nur noch 9,76 Mill. bpd am Montag dieser Woche. Im März hatten sich noch im Durchschnitt 11 Mill. bpd ergeben. Derweil warnt die Internationale Energieagentur IEA, dass der volle Effekt der Sanktionen auf die russischen Öl­exporte erst ab Mai zu spüren sein wird. Dann könnten dem Markt bis zu 3 Mill. bpd entzogen werden.

Der japanische Yen ist am Mittwoch gegenüber dem Dollar auf den niedrigsten Stand seit 20 Jahren gefallen. Zeitweise notierte der Greenback zu 126,31 Yen, am Abend lag er noch mit einem Plus von 0,3 % auf 125,67 Yen. Die Aussicht auf eine aggressive geldpolitische Kontraktion durch die Federal Reserve setzt die japanische Währung unter Druck.

MARKTDATEN
13.4.Vortag
Dax14076,44−0,34%
Euro Stoxx 503827,96−0,09%
S&P 500 (20h)4431,090,76%
1 Euro in Dollar (20h)1,08711,0826
Gold in Dollar (20h)1978,281966,59
Öl/Juni in Dollar (20h)108,48104,64
Bundrendite 10 J.0,780,80
US-Rendite 10 J.2,712,74
3-M.-Euribor−0,448−0,448
Quelle: Refinitiv
BZ+
Jetzt weiterlesen mit BZ+
4 Wochen für nur 1 € testen
Zugang zu allen Premium-Artikeln
Flexible Laufzeit, monatlich kündbar.