Gewerbeflächen

Frankfurter Immobilien­markt zieht an

Der Frankfurter Gewerbeimmobilienmarkt hat wieder etwas an Fahrt aufgenommen. Für das Gesamtjahr 2021 dürfte das Transaktionsvolumen aber etwas unterhalb des Vorjahres liegen.

Frankfurter Immobilien­markt zieht an

tl Frankfurt – Nach einem verhaltenen ersten Quartal hat die Investitionstätigkeit am Frankfurter Gewerbeimmobilienmarkt im März und April an Fahrt aufgenommen. Für das zweite Halbjahr erwartet Marc Schmerberg, Director National Investment bei BNP Paribas Real Estate, deutlich mehr, insbesondere größere Abschlüsse. „Aus unserer Sicht sind circa 3 Mrd. Euro in Verhandlungen“, sagte er bei einem virtuellen Pressegespräch. Für das Gesamtjahr 2021 erwarten die Immobilienexperten ein Transaktionsvolumen von bis zu 6 Mrd. Euro und damit etwas weniger als im Jahr zuvor.

50 Deals im Halbjahr

Im ersten Halbjahr wurden nach Zahlen von BNP Paribas Real Estate rund 50 Transaktionen für rund 2Mrd. Euro abgeschlossen. Als größter Einzeldeal, auch wenn das Volumen nicht veröffentlicht wurde, gilt der Sparda-Bank Tower an der Europaallee, den die Bank von der Zech Stiftung zur Eigennutzung und für ein Hotel erworben hat. Es folgen das Westend Carree (ging für 230 Mill. Euro von Publity/Preos Real Estate an die französische Ardian) und der GIZ Campus (für 220 Mill. Euro vom Projektentwickler Phoenix an die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit GIZ zur Eigennutzung). Es gab nur eine einzige deutschlandweite Portfoliotransaktion (mit einigen Frankfurter Objekten), was sicherlich mit der weitgehenden Abwesenheit ausländischer, insbesondere asiatischer und nordamerikanischer Investoren zusammenhing.

Am Frankfurter Markt wie auch in ganz Deutschland waren in erster Linie deutsche Adressen aktiv – Banken, Projektentwickler und Spezialfonds – und in zweiter Linie kontinentaleuropäische. Hinter den formal ebenfalls deutschen Investment- beziehungsweise Assetmanagern steht weit überwiegend ausländisches Kapital. „Investoren aus dem Mittleren Osten, Asien und Amerika sind aktuell gebremster unterwegs, weil sie schwer zu uns kommen können, um sich die Immobilien anzusehen“, hieß es.

Volumen macht Unterschied

Im deutschlandweiten Vergleich der Top-Standorte konnte Berlin seine Position sogar ausbauen (s. Grafik). Dort gab es im ersten Halbjahr einige große und auch mittlere Transaktionen. Nach München auf Platz 2 folgt Frankfurt mit einem kräftigen Minus im Vergleich zum ersten Halbjahr 2020. Schmerberg begründete dies mit dem Ausbleiben großvolumiger Transaktionen. „Die Großtransaktionen sind gerade noch in Verhandlungen. Wir gehen davon aus, dass sie im dritten Quartal abgeschlossen werden.“

Die durchschnittliche Transaktionsgröße lag in der Mainmetropole von Januar bis Juni bei rund 40 Mill. Euro. Die Nettospitzrendite betrug für Büros stabil 2,75% und dürfte auch auf diesem Niveau bleiben.

Wertberichtigt Seite 8