Geldwäschebehörde AMLA geht an den Start

Die Anti-Geldwäsche-Behörde der Europäischen Union hat die Arbeit aufgenommen. Die AMLA soll perspektivisch die größten und risikoreichsten Finanzunternehmen überwachen.

Geldwäschebehörde AMLA geht an den Start

Geldwäschebehörde geht an den Start

dpa-afx Frankfurt

Die neue EU-Behörde zur Bekämpfung von Geldwäsche hat am 1. Juli ihre Arbeit aufgenommen. Aufgabe der Anti-Money Laundering Authority (AMLA) ist es, rund 40 grenzüberschreitend tätige Banken mit hohen Geldwäscherisiken direkt zu beaufsichtigen, einschließlich Anbietern von Krypto-Dienstleistungen. Zudem soll die EU-Behörde mit Sitz im Frankfurter Messeturm mit im Jahr 2028 mehr als 400 Beschäftigten die nationalen Aufsichtsbehörden koordinieren und unterstützen.

Risikoreichste Institute werden überwacht

„Wir haben aktuell 27 verschiedene Systeme in ganz Europa, mit denen Geldwäsche bekämpft werden soll“, sagte AMLA-Chefin Bruna Szego im Gespräch mit „Tagesschau.de“. Das System müsse einheitlich werden. „Es darf keine Lücken darin geben, die Kriminelle nutzen können.“

Bei der Bewerbung um den Sitz der AMLA hatte Frankfurt im Februar 2024 den Zuschlag bekommen und sich unter anderem gegen die Konkurrenten Rom, Wien, Dublin, Madrid, Brüssel und Paris durchgesetzt.

Neuer Aufseher in Frankfurt

Für den Bankenplatz Frankfurt, der in Sachen Finanzaufsicht ohnehin eine führende Rolle in Europa spielt, ist die neue EU-Behörde ein prominenter Zugang. Hessens Ministerpräsident Boris Rhein (CDU) sieht mit dem Start der AMLA den Finanzplatz um einen weiteren wichtigen Akteur bereichert.

„Ab sofort wird der wichtige Kampf gegen Geldwäsche europaweit aus Frankfurt geführt“, sagte Rhein. Die Landesregierung habe sich das Ziel gesetzt, den Finanzplatz zu stärken und mit Frankfurt Europas Finanzplatz Nummer eins zu werden. „Die Ansiedelung der AMLA ist auf diesem Weg ein weiterer wichtiger Baustein.“