Kryptobörse Coinbase stößt mit Übernahme in Derivate-Markt vor
Kryptobörse Coinbase stößt in Derivate-Markt vor
Bloomberg New York
Coinbase stößt in den Markt für Derivate vor: Die Krypto-Handelsplattform sichert sich Deribit, die weltweit führende Börse für Optionen auf Bitcoin und Ether. Der größte US-Kryptomarktbetreiber lässt sich die Akquisition 2,9 Mrd. Dollar kosten. In einem Post auf dem Kurznachrichtendienst X (ehemals Twitter) bezeichnete Coinbase den Deal als „bedeutenden Schritt unserer globalen Wachstumsstrategie“. Das Transaktionsvolumen setzt sich nach Unternehmensangaben aus einer Cash-Komponente im Umfang von 700 Mill. Dollar sowie 11 Millionen Coinbase-Aktien zusammen – wobei je nach Kursentwicklung Kaufpreisanpassungen vereinbart seien.
Trump facht Deal-Freude an
Die Übernahme stellt einen der signifikantesten Deals in der Geschichte des Krypto-Sektors dar. Sie erfolgt in einem Umfeld, in dem die Rückkehr Donald Trumps ins Weiße Haus die Aktivität am Markt für Cyberdevisen und die Transaktionsfreude von Digital-Assets-Unternehmen anfacht. Trump hat Krypto-Fürsprecher auf wichtige Regierungsposten berufen und der Branche zum Beispiel durch einen Exekutivbeschluss zur Schaffung einer strategischen nationalen Bitcoin-Reserve den Rücken gestärkt. Zugleich treibt der Präsident seine eigenen Krypto-Projekte voran, was Demokraten im Kongress als massiven Interessenskonflikt kritisieren.

Coinbase hat die Erlöse im zwar durch freundlichere Krypto-Regulierung, aber auch Sorgen vor einem Einbruch der Finanzstabilität geprägten ersten Quartal gegenüber dem Vorjahr um 23,4% auf 1,96 Mrd. Dollar gesteigert. Der Gewinn ging allerdings von 1,18 Mrd. Dollar auf 66 Mill. Dollar zurück. Beide Kennzahlen blieben hinter den an der Wall Street herumgereichten Schätzungen zurück, insbesondere die Profitentwicklung enttäuschte schwer. Entsprechend rutschte die Aktie, der die Deribit-Übernahme zuvor noch Schub verliehen hatte, im nachbörslichen New Yorker Handel am Donnerstag ab.
Deribit wurde 2016 in den Niederlanden von den Brüdern John und Marius Jansen gegründet. Zu den frühen Geldgebern des Unternehmens zählen die Krypto-Investmentfirma XBTO und der Growth-Investor 10T Holdings. Die Coinbase-Rivalin Kraken hatte erst im März mitgeteilt, dass sie die Plattform Ninja Trader, auf der Privatanleger Futures handeln können, für 1,5 Mrd. Dollar übernehmen wird. Durch den Deal kann der Börsenbetreiber erstmals Krypto-Terminkontrakte und -Derivate in den USA anbieten.