Kooperation mit Schwergewicht Ares

Liqid baut Private-Markets-Geschäft aus

Liqid startet zwei neue Private-Markets-Strategien. Der digitale Vermögensverwalter baut dazu die Zusammenarbeit mit Neuberger Berman aus und holt den Private-Credit-Giganten Ares an Bord.

Liqid baut Private-Markets-Geschäft aus

Liqid baut Private-Markets-Geschäft aus

phh Frankfurt

Der digitale Vermögensverwalter Liqid baut sein Private-Markets-Geschäft aus. Dafür kooperiert das Berliner Wealthtech mit dem Private-Credit-Riesen Ares. Letzterer hat dieses Jahr nicht nur den größten Direct-Lending-Fonds aller Zeiten aufgelegt, sondern auch seinen ersten für Privatanleger zugänglichen Kreditfonds in Europa. Über die sogenannten European Long-Term Investment Funds (Eltifs) sollen Privatanleger leichter in die privaten Kapitalmärkte investieren können.

Außerdem weitet Liqid die bestehende Zusammenarbeit mit Neuberger Berman aus. Mit dem 500 Mrd. Dollar schweren Vermögensverwalter arbeitet Liqid bereits im Bereich Private Equity zusammen. Vergangenes Jahr legten die beiden einen Private-Equity-Eltif auf, der inzwischen mehr als 250 Mill. Euro verwaltet. Der Fonds verfolgt eine Co-Investment-Strategie, bei der Privatanleger an der Seite von institutionellen Investoren von Neuberger Berman in Private-Equity-Deals investieren.

Liqid baut Partnerschaft mit Neuberger Berman aus

Dieses Konzept will Liqid nun auf den Bereich Infrastruktur übertragen. Demnach sollen Privatanleger künftig zusammen mit Neuberger Berman in Versorgungs- und Transportnetze, erneuerbare Energien sowie digitale Infrastruktur investieren können. Zielvolumina für die beiden neuen Private-Markets-Fonds nannte Liqid auf Nachfrage nicht.

Neben dem 250 Mill. Euro schweren Private-Equity-Eltif mit Neuberger Berman verwaltet das Wealthtech im Bereich Venture Capital rund 220 Mill. Euro. Dort kooperiert Liqid mit dem britischen Venture-Capital-Dachfonds Vencap. Technologisch setzt Liqid bei seiner Eltif-Plattform künftig auf das Fintech Upvest, das die V-Bank bei der Wertpapierabwicklung ablösen wird.

Eltif-Markt kommt in Schwung

Nach einigen Anlaufschwierigkeiten und regulatorischen Nachbesserungen kommt der Markt für Eltifs dieses Jahr in Fahrt. Laut der Ratingagentur Scope wurden europaweit in den ersten drei Quartalen mindestens 82 neue Eltifs aufgelegt. Das sind bereits knapp 50% mehr als im gesamten Vorjahr, als 55 neue Eltifs zu Buche standen. Die meisten Fonds setzen auf Private Debt (36). Danach folgen mit etwas Abstand Private Equity (16) und Infrastruktur (13). Immobilien spielen als Anlageklasse bislang eine untergeordnete Rolle.

Eine wichtige Rolle haben neue Kooperationen zwischen Plattformen und Vermögensverwaltern. So stieg beispielsweise der Neobroker Trade Republic ins Private-Markets-Geschäft ein und vertreibt die Private-Equity-Eltifs von Apollo und EQT. Die Deutsche Bank verbündete sich mit der Schweizer Partners Group und der Venture-Capital-Investor Redstone ging eine Kooperation mit Nao ein. Derweil setzt Blackrock auf die Zusammenarbeit mit dem Neobroker Scalable.