London begräbt grüne Taxonomie
Britisches Schatzamt begräbt grüne Taxonomie
„Nicht das effizienteste Werkzeug“ für die Klimawende
hip London
Das britische Schatzamt hat sich von der Idee verabschiedet, eine eigene grüne Taxonomie auf den Weg zu bringen. Wie das Ministerium nach Abschluss einer Konsultation mitteilte, handelt es sich bei der UK Green Taxonomy „nicht um das effizienteste Werkzeug für die Umsetzung der grünen Wende". Deshalb sollte sie nicht Teil des Rahmenwerks für nachhaltige Finanzen sein, schrieb City-Ministerin Emma Reynolds (Labour) im Vorwort des Abschlussberichts.
Rishi Sunak hatte das Vorhaben vor fünf Jahren an den Start gebracht. Damals fungierte der konservative Vorgänger von Premierminister Keir Starmer noch als Schatzkanzler. Er wollte damit einen Rahmen schaffen, um zu definieren, welche Aktivitäten unter Umweltgesichtspunkten als nachhaltig gelten dürfen. Zudem sollte die Taxonomie dazu beitragen, die Auswirkungen der Geschäftstätigkeit von Unternehmen auf die Umwelt zu verstehen.
Komplexität erschwert Verständnis
Die Mehrheit der Teilnehmer der Konsultation waren der Taxonomie gegenüber negativ eingestellt. Ihre Einwände drehten sich größtenteils darum, wie sich eine solche Maßnahme in die Realität übertragen lässt. Dabei wurden sie von Erfahrungen aus der Arbeit mit anderen Taxonomien und der Frage, ob Taxonomien die gewünschten Ziele erreichen, motiviert.
„Die Herausforderungen bei der Umsetzung der EU-Taxonomie bedeuten, dass es zwar das Ziel der Maßnahme ist, mehr Transparenz zu schaffen, ihre Komplexität eine effiziente Berichterstattung jedoch behindern kann“, heißt es in den Antworten auf die Konsultation. Das könne es Verbrauchern und Kleinanlegern erschweren, die Ergebnisse zu verstehen und auf deren Grundlage Anlageentscheidungen zu treffen.
Priorität für andere Maßnahmen
Die Antworten hätten gezeigt, dass andere Maßnahmen höhere Priorität haben sollten, um Investitionen in Net Zero voranzutreiben und Greenwashing einzudämmen, lautete das Fazit der Regierung.