Monte dei Paschi kann feindliche Offerte für Mediobanca starten
Grünes Licht der Behörden
Monte dei Paschi
kann Offerte starten
Grünes Licht für Angebot zur Übernahme der Mediobanca
Von Gerhard Bläske, Mailand
bl Mailand
Nach der Zustimmung von Kartell- und Aufsichtsbehörden kann das feindliche Übernahmeangebot der Monte dei Paschi di Siena (MPS) für die Investmentbank Mediobanca am 14. Juli starten. Es läuft bis einschließlich 8. September. Nach der Europäischen Zentralbank hatten zuletzt auch die italienische Finanzmarktaufsicht Consob und die nationale Kartellbehörde grünes Licht für das Vorhaben erteilt.
Chancen verbessert
Monte dei Paschi bietet den Mediobanca-Aktionären 2,533 eigene, neu auszugebende Aktien für ein Mediobanca-Papier. Das bedeutet für die Anteilseigner der Investmentbank einen Abschlag von mehreren Prozent gegenüber dem derzeitigen Aktienkurs. Die Mediobanca ist an der Börse fast doppelt so viel wert wie die MPS. Die Erfolgschancen für MPS haben sich zuletzt aber verbessert. Mehrere langjährige Mediobanca-Aktionäre, die bisher die ablehnende Haltung der Mediobanca-Führung zu der Offerte geteilt hatten, haben zuletzt ihre Anteile verkauft. Mediolanum veräußerte den seit 25 Jahren gehaltenen Anteil von 3,5%.
Auch Gavio, Pittini und Acutis verkauften. Die Anteile wurden zu großen Teilen von Hedgefonds übernommen. Von Anfang an auf Seiten der MPS sind die Mediobanca-Großaktionäre Francesco Caltagirone (10%) und Delfin (19,8%). Internationale Investoren wie BlackRock unterstützen dagegen meist die Mediobanca-Geschäftsführung.
Knappes Rennen erwartet
Der Ausgang dürfte knapp werden. Für MPS ist es wichtig, zumindest eine Zustimmung von 50% des Mediobanca-Kapitals zu erreichen. Andernfalls ließen sich Steuergutschriften (DTA) von insgesamt 2,9 Mrd. Euro nicht vollständig realisieren.