„Meine Bank" als Neuzugang, größere Lücke bei „Effenberg-Bank"

Stützungsfälle fordern genossenschaftliche Gruppe stärker

Die Raiffeisenbank im Hochtaunus muss gestützt werden. Kolportiert wird ein Garantiebedarf von 400 Mill. Euro. Derweil zeigt sich, dass die „Effenberg-Bank“ ein höheres Finanzloch hat als bislang bekannt.

Stützungsfälle fordern genossenschaftliche Gruppe stärker

Stützungsfälle fordern Genossenschaftsgruppe verstärkt

Neuzugang „Meine Bank“ – Lücke bei „Effenberg-Bank“ größer

fir Frankfurt

Auf die genossenschaftliche Finanzgruppe kommen für Stützungsfälle immer höhere Belastungen zu. Sie summieren sich potenziell auf 1,2 Mrd. Euro. So hat nun zum einen die Raiffeisenbank im Hochtaunus in dürren Worten darauf hingewiesen, dass sie ein Fall für die Sicherungseinrichtung des Bundesverbands der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR) ist. Das unter der Marke „Meine Bank“ auftretende Institut, das in Fusionsgesprächen mit der Volksbank Mittelhessen steht, sehe sich „vor dem Hintergrund der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen und der eigenen geschäftspolitischen Ausrichtung mit Wertberichtigungsbedarfen im Kreditgeschäft konfrontiert“, heißt es in einer Mitteilung.

Finanzloch von 400 Millionen Euro im Hochtaunus

Informierte Kreise taxieren den aktuellen Finanzbedarf der Bad Homburger, die sich mit bundesweiten Gewerbeimmobiliengeschäften verhoben haben, auf etwa 400 Mill. Euro. Die Prüfungen sind jedoch noch nicht abgeschlossen, das heißt, es könnte auch mehr werden. Das Finanzloch wird mit Garantien abgeschirmt, die jedoch möglicherweise nicht in Gänze in Anspruch genommen werden müssen.

Höherer Bedarf bei VR-Bank Bad Salzungen Schmalkalden

Zum anderen nimmt die VR-Bank Bad Salzungen Schmalkalden die Sicherungseinrichtung viel stärker in Anspruch als bisher angenommen. „Bislang wurden Garantien und Zuschüsse in Höhe von rund 560 Mill. Euro zur Verfügung gestellt, von denen rund 380 Mill. Euro abgerufen wurden“, sagte ein Sprecher am Freitag auf Anfrage. Damit summiert sich der potenzielle Finanzbedarf des auch als „Effenberg-Bank“ bekannten Instituts auf das Doppelte der bislang bekannten 280 Mill. Euro.

In der Sicherungseinrichtung befinden sich damit aktuell offiziell vier Institute. Abgesehen von der VR-Bank Bad Salzungen Schmalkalden und der Raiffeisenbank im Hochtaunus sind dies die Volksbank Düsseldorf Neuss, die von einer Betrügerin um 100 Mill. Euro geprellt wurde, und die Volksbank Dortmund-Nordwest. Gut unterrichtete Kreise sprechen dort von einem Garantiebedarf in Höhe von rund 150 Mill. Euro.

Die Raiffeisenbank im Hochtaunus hat seit Mitte des Monats mit Frank Klomfaß einen neuen Vorstandsvorsitzenden. Er kam vom möglichen Fusionspartner, der Volksbank Mittelhessen. Die Raiffeisenbank will nun „die Rückkehr zum traditionellen Geschäft einer Genossenschaftsbank“ einleiten und Filialen in Oberursel und Wehrheim wiedereröffnen, geht aus der Mitteilung hervor.

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