Zweifel an globaler Risikokontrolle bremsen Revolut-Banklizenz
Zweifel an globaler Risikokontrolle bremsen Revolut-Banklizenz
Zweifel an Risikokontrolle bremsen Revolut-Banklizenz
Mobilisierungsphase der Neobank dauert ungewöhnlich lange
hip London
Die vollwertige britische Banklizenz für Revolut lässt der „Financial Times“ zufolge auf sich warten, weil sich die Aufseher fragen, ob die Risikokontrollen der Neobank mit dem rasanten internationalen Wachstum ihres Geschäfts Schritt halten. Das berichtet das Blatt unter Berufung auf drei mit dem Vorgang vertraute Personen.
Revolut will innerhalb von fünf Jahren 10 Mrd. Pfund investieren und damit weltweit 10.000 Stellen schaffen. Gründer Nik Storonsky will aus dem Fintech „die erste wirklich globale Bank der Welt“ machen und die Marke von 100 Millionen Kunden knacken. Mehr als 65 Millionen in rund 40 Ländern sind es bereits. Bis 2030 sollen 30 neue Märkte dazukommen.
„Mobilisierungsphase“ dauert an
Im vergangenen Jahr hatte Revolut zwar nach dreijähriger Wartezeit eine britische Banklizenz erhalten. Doch befindet sich das Institut derzeit noch in einer „Mobilisierungsphase“, während der es nur Einlagen bis zu 50.000 Pfund annehmen darf. Sie dauert nun schon gut zwei Monate länger als die üblichen zwölf.
Schatzkanzlerin Rachel Reeves hätte dem Institut gerne dazu verholfen, seine Geschäftstätigkeit uneingeschränkt aufnehmen zu können. Eine britische Lizenz würde auch die Zulassung in anderen Märkten einfacher machen. Doch die bei der Bank of England angesiedelte Prudential Regulation Authority bremst.
London hofft auf den Börsengang
Zuletzt hoffte man in der Londoner City darauf, dass sich Revolut beim angestrebten Initial Public Offering zu einer Doppelnotierung in New York und London durchringen kann. Dabei könnte eine Bewertung von mehr als 75 Mrd. Dollar erzielt werden. Doch Storonsky, der seinen Wohnsitz vor kurzem in die Vereinigten Arabischen Emirate verlegte, machte aus seiner Kritik an der „exzessiven Bürokratie“ in Großbritannien nie einen Hehl. Auch die auf Aktiengeschäfte erhobene Stempelsteuer von 0,5% ist ihm ein Dorn im Auge. Zuvor sagte Storonsky, ein Börsengang in London wäre „nicht rational“. Bei der Einweihung des Hauptquartiers, bei der auch Schatzkanzlerin Reeves zugegen war, nannte er Großbritannien aber „unser Heimatland“.