Interview

Bosch zeigt bei Batterien Mut zur Lücke

Die große Bedeutung von Halbleitern im Elektrofahrzeug wird aus Sicht von Bosch „vollkommen unterschätzt“. Der Automobilzulieferer konzentriert sich stärker auf diese Komponente und lässt von Investitionen in Batterietechnik die Finger.

Bosch zeigt bei Batterien Mut zur Lücke

hei/jh Stuttgart

Der Automobilzulieferer Bosch steht zu seiner Entscheidung, nicht in Batteriezellentechnik zu investieren. Angesichts eines Aufwands von 20 Mrd. Euro, die es erfordert hätte, um einen Marktanteil von 20% zu erreichen, hielt das Management das Klumpenrisiko für zu hoch, erklärt Finanzchef Stefan Asenkerschbaumer im Interview der Börsen-Zeitung. Stattdessen investiert Bosch „massiv in Halbleiter sowie in Elektromobilität einschließlich Brennstoffzelle, das automatisierte Fahren und in Software-Lösungen“, wie Aufsichtsratsvorsitzender Franz Fehrenbach betont. Natürlich habe sich Bosch gefragt, „wie groß ist heute unser Lieferanteil an einem Fahrzeug und wie wird er künftig sein“, so der Manager, dessen Posten Asenkerschbaumer zum Jahreswechsel übernehmen soll. Allerdings werde „vollkommen unterschätzt, welche Bedeutung Halbleiter für ein Elektrofahrzeug haben“.

2021 wird Bosch das Ziel eines Umsatzwachstums von 6% sowie einer operativen Rendite von 3% erreichen, wie Asenkerschbaumer sagt. Insofern laufe das Geschäft „zufriedenstellend“. Aufgrund der Lieferengpässe und gestiegener Rohstoffpreise ist die langfristige Zielrendite von 7% aber außer Reichweite.

Interview Seite 11

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