Wachsende Unsicherheit

Chipkrise und hohe Kosten setzen Autozulieferern zu

Die Autoindustrie leidet unter Unsicherheit und hohen Kosten. Nicht nur zu wenige Chips verursachen Probleme, bei Rohstoffen gibt es Engpässe.

Chipkrise und hohe Kosten setzen Autozulieferern zu

ste Hamburg

Der Chipmangel in der Autoindustrie sowie Unsicherheiten in den Lieferketten und bei der Kundennachfrage sorgen in der deutschen Zulieferindustrie für Unruhe. Der Branchenzweite Continental rechnet nach einer erneuten Prognosekorrektur in diesem Jahr mit 1 Mrd. Euro weniger Umsatz als bislang erwartet sowie mit einem geringeren operativen Gewinn. Der Konkurrent ZF Friedrichshafen stellt Standortschließungen in den Raum.

Beim Dax-Konzern aus Hannover geht man inzwischen davon aus, dass sich die weltweite Autoproduktion im zweiten Coronakrisenjahr kaum vom letztjährigen Rückgang um 16% erholen wird. Die 2021 erwarteten Erlöse sieht Continental inzwischen nur noch in einer Spanne zwischen 32,5 und 33,5 Mrd. Euro. Bei der bereinigten operativen Rendite wurde der Korridor auf 5,2 bis 5,6% von 6,5 bis 7% gesenkt.

Den neuen Ausblick führt der Zulieferer auch auf höhere Kosten für wichtige Elektronikbauteile und elektromechanische Komponenten, für Rohstoffe und Energie und Logistik zurück. Mit vorläufigen Angaben zum dritten Quartal überraschte Continental am Freitag aber positiv, Analysten hatten mit schwächeren Zahlen gerechnet.

ZF schließt derweil Standortschließungen in Deutschland nicht aus, da es an einigen Plätzen schwierig sei, für auslaufende Produkte neue Kundenaufträge zu gewinnen. „Die Kostenstrukturen passen nicht überall“, so Personalchefin Sabine Jaskula in einem Zeitungsinterview mit Verweis auf deutlich höhere Investitionen für die Ausrichtung auf Elektromobilität, Digitalisierung und autonomes Fahren. Im Vergleich mit Wettbewerbern habe ZF viel länger an den deutschen Standorten festgehalten. Betriebsbedingte Kündigungen schloss Jaskula bis Ende 2022 aus. Der Branche droht weiteres Ungemach: Am Freitag warnte der Verband der europäischen Autohersteller (Acea) gemeinsam mit Metall-Verbänden vor einem europaweiten Einbruch der Produktion als Folge von Engpässen bei der Versorgung mit Magnesium aus China.

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