Die amerikanische Zentralbank Fed drückt beim Ausstieg aus der ultralockeren Geldpolitik aufs Tempo. Im Anschluss an die Tagung ihres Offenmarktausschusses FOMC kündigte sie an, ihre Wertpapierkäufe ab dem Januar in monatlichen Schritten von 30 Mrd. Dollar statt der ursprünglich vorgesehenen 15 Mrd. Dollar zu kürzen. Somit stellt sie die Wertpapierkäufe im März 2022 ein.

Damit rückt auch die erste Leitzinsanhebung näher. Die FOMC-Mitglieder prognostizierten den am Mittwoch bei 0% bis 0,25% belassenen Leitzins im Median per Ende 2022 mit 0,9%, was auf drei statt des zuvor projizierten einen Zinsschritts um 25 Basispunkte hinausläuft. Der Median der Zinsprognosen für 2023 und 2024 liegt bei 1,6% und 2,1% nach zuvor 1% und 1,8%. Allerdings betonte die Fed, dass es nach wie vor Risiken für die wirtschaftlichen Aussichten gebe, unter anderem aufgrund der Omikron-Variante, und dass Leitzinserhöhungen von der Entwicklung des Arbeitsmarktes abhingen. Der Median der Inflationsprognose der FOMC-Mitglieder liegt nun bei 2,6% nach 2,2% im September. Die Prognose für das Wachstum im nächsten Jahr wurde von 3,8% auf 4% erhöht.

Die türkische Währung setzte ihren Kursverfall fort und näherte sich der Marke von 15 Lira pro Dollar an. Nach einem Rekordtief von 14,83 Lira lag sie am frühen Abend mit einer Einbuße von 2,5% bei 14,76 Lira pro Dollar. Marktteilnehmer befürchten, dass die Notenbank des Landes am Donnerstag unter Druck von Präsident Recep Tayyip Erdogan erneut ihren Leitzins senkt, obwohl die Inflation auf mehr als 21% gestiegen ist. Derzeit liegt der türkische Leitzins bei 15%.

Vor der Sitzung der Fed war das Geschäft an den europäischen Aktienmärkten von Zurückhaltung geprägt. Der Dax legte um 0,2% auf 15476 Punkte zu, der Euro Stoxx 50 schloss mit einem Plus von 0,4% bei 4160 Zählern. Die Notierung der Nordseeölsorte Brent lag nach einem Hoch von 73,57 Dollar am frühen Abend mit einem Minus von 0,3% bei 73,47 Dollar. Das Hoch wurde nach der Veröffentlichung der wöchentlichen Vorratsdaten in den USA erreicht. Die US-Bestände sind in der zurückliegenden Woche um 4,6 Mill. Barrel gesunken, während der Reuters-Konsens von 2,1 Mill. Barrel ausgegangen war.

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