DAI-Konferenz rückt Nachhaltigkeit in den Fokus
DAI-Konferenz rückt Nachhaltigkeit in den Fokus
wbr Frankfurt
Mit ihrer ESG-Konferenz am 1. Juli positioniert sich das Deutsche Aktieninstitut (DAI) als Mittler zwischen Regulierung und Kapitalmarkt. Während die ersten Ausgaben vor allem die EU-Taxonomie und Greenwashing behandelten, steht nun die Umsetzung neuer Berichtspflichten im Mittelpunkt. Dabei geht es um eine zentrale Zielgröße: Berichte sollen Investoren verlässliche Entscheidungen ermöglichen, ohne Unternehmen in Formalismen zu ersticken.
Diese Gratwanderung spiegelt sich in der Agenda wider. Zunächst rücken Fachleute von EY und dem DAI die Ergebnisse einer aktuellen CFO-Umfrage ins Rampenlicht. Die Erhebung legt offen, dass zwei Drittel der Finanzchefs noch kein integriertes System besitzen, das Klima-, Natur- und Menschenrechtsdaten automatisch in ihr ERP-System (Enterprise Resource Planning) einspeist. Direkt danach ordnet die EU-Abgeordnete Marion Walsmann den Stand der Verhandlungen zur Omnibus-Richtlinie ein, die ab 2026 eine vereinfachte Version der Europäischen Standards für Nachhaltigkeitsberichterstattung (ESRS) für kleine und mittlere Börsenwerte schaffen soll.
Der Praxisabgleich folgt auf dem Fuße: SAP-Managerin Julia Zicke zeigt, wie sich separate Nachhaltigkeits- und Finanzdatenströme in einer einheitlichen Kontrollarchitektur zusammenführen lassen. BMW-Reportingchef Jonathan Townend und DWS-ESG-Spezialistin Piera Ziedek betonen, dass glaubwürdige Dekarbonisierungspfade längst zum Zugangskriterium für günstiges Kapital geworden sind.
EY-Partnerin Ev Bangemann spricht über die Frage, welcher Ansatz den höheren Informationswert liefert. Moderiert wird die Nachhaltigkeitskonferenz von Henriette Peucker, geschäftsführende Vorständin des Verbandes.