Die Deutsche Bank berichtet und gibt einen Ausblick
Hohe Erwartungen an die Deutsche Bank
bg Frankfurt
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Wenn die Deutsche Bank kommende Woche Donnerstag die Zahlen für das zweite Quartal vorlegt, richten sich die Blicke der Investoren vor allem darauf, welche Botschaften Konzernchef Christian Sewing über das Zahlenwerk hinaus sendet. Nach der Vertragsverlängerung bis 2029 erwarten die Investoren von ihm, dass er ein Update zur Strategie liefert und die bestehenden Pläne zur Kapitalauskehr mit Dividenden und Aktienrückkäufen bestätigt. Für das zweite Halbjahr wurde jedenfalls ein weiterer Aktienrückkauf über 750 Mill. Euro beantragt. Und nachdem die Dividende für 2024 um die Hälfte auf 0,68 Euro je Anteilsschein erhöht wurde, sollte sich der Trend fortsetzen, um die Ankündigung, für den Zeitraum 2021 bis 2025 kumuliert 8 Mrd. Euro an die Anteilseigner zurückzugeben, auch zu erfüllen.
Die Aktie ist schon gut gelaufen
Die Aktie läuft jedenfalls so gut, dass ein gewisser Erwartungsdruck herrscht, etwas positives zu präsentieren. Das saisonal starke erste Quartal war jedenfalls großartig verlaufen, sodass die Deutsche Bank mit einem Vorsteuergewinn von gut 2,8 Mrd. Euro den höchsten Quartalsgewinn seit 14 Jahren erreichte. Unterm Strich stand ein Überschuss von rund 1,8 Mrd. Euro, ein Plus von 39% gegenüber dem Vorjahr. Für das zweite Quartal prognostizieren die Analysten nun operative Erträge von 7,777 Mrd. Euro sowie einen Vorsteuergewinn von 2,15 Mrd. Euro, wo unterm Strich 1,525 Mrd. Euro bleiben sollten. Auf Jahressicht sieht der Analystenkonsens den Nettogewinn bei 6,286 Mrd. Euro. Davon sollte das Gros an die Aktionäre gehen, ist die Kernkapitalquote doch bei 13,8% verankert.
Abstufung für die DWS
Die Kursziele der Analysten reichen von 23,90 Euro bis 28,25 Euro - die Optimisten sitzen bei Goldman Sachs und sehen bei aktuell 25,625 Euro noch Luft nach oben. Aber um das Momentum für die Aktie aufrecht zu erhalten, muss Sewing mit dem Feinschliff seiner Strategie für die kommenden Jahre schon einen Anlass bieten für die Aktienkäufer. Die Aktie von Konzerntochter DWS litt zuletzt unter einer Herabstufung. Exane BNP Paribas stufte von „Neutral“ auf „Underperform“ herab. Die Analysten rechnen unter anderem mit einer eingetrübten Fonds-Entwicklung bei der DWS.
Schwieriges Szenario ab 2030
Was das Bild bei der Deutschen Bank perspektivisch eintrüben kann, das sind die sich abzeichnenden Regeln zur Kapitalhinterlegung von risikogewichteten Assets (RWA). Bei voller Umsetzung bis 2033 würden die RWA der Deutschen Bank ein Drittel mehr Kapitalhinterlegung erfordern, was die Kreditvergabefähigkeit bzw. die Ausschüttungsfähigkeit der Bank erheblich beeinträchtigen würde. Die Deutsche Bank hatte bislang davon profitiert, dass sie mehr als andere Großbanken interne Risikomodelle ansetzen durfte. Die neuen Regeln greifen ab 2030 und die Bank ist bis dahin gefordert, die Auswirkungen des sogenannten „Output Floor“ zu begrenzen.