Finanzmarktkalender11. August

Salzgitter setzt mit Gewinnwarnung schon den Ton

Vorläufige Zahlen zum ersten Halbjahr sowie eine Gewinnwarnung haben Anleger enttäuscht. Nächste Woche legt der Stahlproduzent Salzgitter mit dem Zwischenbericht Details vor.

Salzgitter setzt mit Gewinnwarnung schon den Ton

11. August

Salzgitter setzt mit Gewinnwarnung den Ton

ste Hamburg

Den Ton für die Vorlage des Zwischenberichts zum 30. Juni am Montag hat der Stahlproduzent Salzgitter mit der Gewinnwarnung am 17. Juli schon gesetzt. Mit enttäuschenden vorläufigen Halbjahreszahlen sowie einem gesenkten Ausblick für 2025 schlug das Unternehmen Anleger in die Flucht. Der Aktienkurs fiel um mehr als 20% auf das Niveau vor der Ankündigung von Salzgitter einige Tage zuvor, die Zulassung für Sicherheitsstahl für einen Einsatz bei der Bundeswehr erhalten zu haben.

Aktionärsschützer zeigten sich verärgert. „Der Hype um die Panzerstahl-Zulassung war vollends überzogen“, sagte Marc Tüngler, Hauptgeschäftsführer der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW), der Börsen-Zeitung. Die enttäuschende Korrektur der Ergebnisprognose für 2025 wirke „wie eine ungewollte Erinnerung daran, dass es die Stahlbranche in Deutschland sehr schwer hat, sehr schwer haben wird und dass die grünen Stahlphantasien einen wahrlich steinigen Weg in der Realität darstellen“.

Erwartungen verfehlt

Vorläufigen Zahlen zufolge fiel der Umsatz von Salzgitter im ersten Halbjahr um etwa 10% auf 4,7 (i.V. 5,2) Mrd. Euro, während sich das operative Ergebnis vor Abschreibungen (Ebitda) auf 116,8 (233,6) Mill. Euro halbierte und den Analystenkonsens um etwa 40% verfehlte. Dass der Konzern einen neuerlichen Jahresverlust inzwischen für wahrscheinlicher als zuvor hält, begründet er mit der Erwartung einer ausbleibenden Markterholung in der zweiten Jahreshälfte.

Die Baaderbank verweist indes auf Argumente für steigende Ergebnisse 2026, so auf neue und strengere Vorschriften zur Reduzierung der Stahlimporte in den nächsten sechs Monaten, auf Staatsausgaben, die die Stahlnachfrage stützen könnten sowie auf interne Maßnahmen zur Verbesserung der Ergebnisstruktur.