Walmart kämpft mit Preisanstiegen
21. August
Walmart kämpft mit Preisanstiegen
xaw New York
Walmart zählt zu den prominentesten Namen, die sich den Unmut von US-Präsident Donald Trump zugezogen haben. Denn der Einzelhandelsriese warnte bei seiner vergangenen Zahlenvorlage im Mai davor, dass er die Preise infolge der Zollpolitik Washingtons erhöhen müsse. Auch weil von Trumps „Tariffs“ betroffene Produkte nun die Regale fluteten, gab Walmart keine Prognose für das Ende Juli abgeschlossene zweite Geschäftsquartal 2026 ab. Der Republikaner wütete daraufhin, der Retailer habe im vergangenen Jahr „Milliarden Dollar verdient“ und solle die Zölle „einfach schlucken, ohne ihren geschätzten Kunden irgendetwas dafür zu berechnen“.
Verbraucherpreise ziehen wieder an
CEO Doug McMillon räumt zwar ein, dass mehr als zwei Drittel der in den USA verkauften Walmart-Produkte aus dem Inland kämen. Dennoch sei es dem Konzern nicht möglich, die massiv gestiegenen Einkaufspreise vollständig zu absorbieren. Die Schwierigkeiten der Unternehmen machen sich tatsächlich in den Verbraucherpreisen bemerkbar: Die Kernrate der Inflation zog im Juli um 3,1% an und damit so stark wie seit fünf Monaten nicht.
Die Zahlenvorlage von Walmart am kommenden Donnerstag liefert damit laut Analysten wichtige Fingerzeige dafür, wie widerstandsfähig sich die US-Verbraucher noch zeigen. McMillon warnte zuletzt infolge der Zölle bereits vor einer eingeengten Profitabilität im gesamten Retailgeschäft. Die Bruttomarge des Konzerns hält sich seit anderthalb Jahrzehnten stabil zwischen 24 und 25,5% – gegenüber dem inzwischen härtesten Konkurrenten Amazon, dessen Umsatzrendite 2024 bei 49% lag, besitzt er damit indes deutlich weniger Raum für Rückschläge.
Hohe Bewertung lässt Raum für Absturz
Dies gilt laut Analysten insbesondere angesichts der hohen Bewertung der Aktie, die über die vergangenen zwölf Monate um mehr als 50% zugelegt und damit eine deutliche Outperformance gegenüber Amazon hingelegt hat. Walmart kommt auf Basis der Schätzungen für den Überschuss in den kommenden zwölf Monaten auf ein Kurs-Gewinn-Verhältnis von rund 37. Dieses liegt laut dem Datendienst Factset damit 40% über dem dreijährigen Durchschnitt. Die Stimmung der Investmenthäuser für den Titel ist insgesamt noch äußerst positiv – doch geht die Furcht um, dass neue „Tariff“-Negativnachrichten noch zu erheblichem Abwärtsdruck führen könnten.