Aktien starten mit Verlusten – US-Konjunkturdaten im Blick
Die europäischen Aktienmärkte starten mit leichten Verlusten in den Handel zur Wochenmitte. Der Dax verliert in den ersten Handelsminuten 0,3% auf 23.984 Zähler und liegt damit wieder leicht unter der Marke von 24.000 Punkten. Etwas stärker gibt der Euro Stoxx 50 Index nach. Er liegt im frühen Geschäft bei 5.319 Punkten und damit 0,6% unter dem Vortagesschluss.
Erzeugerpreise stehen an
Auch am Mittwoch stehen die USA im Fokus der Anleger. Bei den Konjunkturdaten warten sie unter anderem auf den US-Index für die Erzeugerpreise (PPI) im Juni. Die von den Produzenten erhobenen Preise gelten als Vorläufer für die weitere Entwicklung der Inflation. Am Abend um 20 Uhr MESZ folgt der Konjunkturbericht der US-Notenbank Fed. Der als Beige Book bekannte Report wirft ein Schlaglicht auf die wirtschaftliche Entwicklung in den zwölf regionalen Bezirken der Zentralbank. Auf der Unternehmensseite berichten weitere wichtige US-Geldhäuser, wie ihr Geschäft im vergangenen Quartal verlaufen ist. Dazu gehören Bank of America, Goldman Sachs und Morgan Stanley.
Politik der ruhigen Hand
Bundesbank-Chef Joachim Nagel plädiert vor dem anstehenden Zinsentscheid der Europäischen Zentralbank (EZB) für ein vorsichtiges Vorgehen. Aus geldpolitischer Sicht sei derzeit „eine Politik der ruhigen Hand gefragt“, sagte Nagel laut Medienberichten. Er verwies darauf, dass der Effekt des geopolitischen Umfelds und des Handelskonflikts mit den USA auf die Preise „überaus ungewiss“ sei. Die EZB hat den Leitzins seit Juni 2024 bereits um zwei volle Prozentpunkte nach unten geschleust – auf zuletzt 2%. Der nächste Zinsentscheid der EZB steht am 24. Juli an. Trotz der jüngsten Zolldrohungen von US-Präsident Donald Trump dürfte die EZB laut Insidern dabei auf eine Zinspause zusteuern. Die EZB hatte bereits nach ihrer Juni-Sitzung durchblicken lassen, dass sie den Schlüsselzins beim nächsten Zinsentscheid womöglich nicht antasten werde.
An den Finanzmärkten wird derzeit mit einem weiteren EZB-Zinsschritt nach unten bei ihrer Sitzung im September gerechnet. Zu diesem Zeitpunkt legt auch die Notenbank turnusgemäß neue Projektionen in Bezug auf Inflation und Wachstum vor. Laut dem Bundesbankchef ist dies vermutlich ein geeigneter Zeitpunkt, die Situation „neu zu bewerten“.
Euro legt etwas zu
An den Devisenmärkten legt der Euro derzeit etwas zu. Er kostet aktuell 1,1623 Dollar und ist damit gegenüber dem Greenback mit 0,2% im Plus. Wenig Bewegung gibt es derzeit an den Anleihemärkten im Bereich der Bundestitel. Die zehnjährige Bundrendite ist bei 2,72% und liegt damit praktisch auf dem Niveau des Vorabends.