Aktienmärkte starten mit Gewinnen – Fed hält still
Die europäischen Aktienmärkten starten mit leichten Aufschlägen in den Handel am Donnerstag. Der deutsche Leitindex Dax legt in den ersten Minuten nach der Geschäftseröffnung 0,8% auf 23.296 Punkte zu. Der Euro Stoxx 50 Index gewinnt ebenfalls 0,8% auf 5.274 Zähler.
Für Gesprächsstoff am Markt sorgt die US-Notenbank. Die Federal Reserve ließ die Forderung von US-Präsident Donald Trump nach einer raschen Zinssenkung ins Leere laufen. Die unabhängigen Währungshüter um Fed-Chef Jerome Powell beließen den geldpolitischen Schlüsselsatz am Mittwoch in der Spanne von 4,25 bis 4,50%. Trump hatte Powell erst vor wenigen Tagen erneut aufgefordert, die Zinsen zu senken. Die Fed will jedoch zunächst mehr Klarheit darüber erlangen, wie sich der von Trump angezettelte Zollkonflikt auf die Preise und die Konjunktur in den USA auswirkt. Die Unsicherheit über den Konjunkturausblick habe weiter zugenommen, so die Einschätzung der Währungshüter. Zudem sei die Inflation noch „etwas erhöht“.
Die US-Wirtschaft war Anfang des Jahres und damit in den ersten Monaten Trumps im Weißen Haus überraschend auf Talfahrt gegangen, nachdem sie lange Zeit florierte. Ob sich die Fed bald zu einer Zinssenkung durchringen kann, ist jedoch unklar. Händler an den Terminmärkten halten es für wahrscheinlich, dass eine Lockerung bis Juli auf sich warten lässt. „Ein Szenario mit mehreren Zinssenkungsschritten wird wohl nur möglich sein, wenn die US-Regierung im Rahmen der Handelspolitik auf Verhandlungslösungen setzt und damit Preissteigerungen für die US-Konsumenten begrenzt bleiben“, meint Michael Heise, Chefökonom beim Vermögensverwalter HQ Trust.
An den Rentenmärkten gibt es keine starken Reaktionen auf die Zinsentscheidung in den USA. Viele Akteure hatten ohnehin damit gerechnet, dass die US-Währungshüter erstmal stillhalten werden, um die Auswirkungen eines womöglich ausufernden Zollkrieges abzuwarten. Zuletzt hatte es zudem Zeichen auf eine Entspannung im Konflikt gegeben. Die USA und China werden am Wochenende Verhandlungen über die Zölle aufnehmen, mit einem schnellen Deal wird an den Märkten aber nicht gerechnet. Die zehnjährige Bundrendite liegt im frühen Handle knapp unter der Marke von 2,50%. Aktuell sind es 2,48%. Das ist das Niveau des Vorabends. Der Euro ist ein wenig leichter. Er notiert mit 1,1284 Dollar und kostet 0,1% weniger als am Vortag. Der Preis für ein Fass der Nordseesorte Brent notiert mit 61,29 Dollar. Das entspricht einem Plus von 0,3% gegenüber dem Vortag.