Rohstoffe

Angst vor China-Lockdowns drückt Brent-Ölpreis

Die Aussicht auf verschärfte Lockdowns im weltweit wichtigsten Industrieland China hat den Ölpreis am Montag stark gedrückt.

Angst vor China-Lockdowns drückt Brent-Ölpreis

ku Frankfurt

Die Aussicht auf mehr und längere Lockdowns in China hat am Montag zu einem ausgeprägten Preisrückgang beim weltweit wichtigsten Energieträger Rohöl geführt. Die Notierung der Nordseesorte Brent Crude sackte um 4,5% auf 101,88 Dollar je Barrel ab. US-Leichtöl der Sorte West Texas Intermediate verbilligte sich um 4,5% auf 97,53 Dollar. In der Wirtschaftsmetropole Schanghai werden nun offenbar Vorbereitungen für einen längeren Lockdown getroffen, während in Peking Corona-Massentests begonnen haben, was die Sorgen weckt, dass die Pandemie auf den Großraum der chinesischen Hauptstadt übergegriffen haben könnte. Den Ölpreis setzte aber auch der Stärke des Dollar zu, der von der Perspektive schnellerer und umfangreicher Leitzinsanhebungen in den USA profitiert. Da sich bei einem Kursanstieg des Dollar Öl für Abnehmer außerhalb der USA verteuert, gibt der Ölpreis in derartigen Situationen in der Regel nach.

Unklar ist, ob es doch noch zu einem Boykott russischen Öls durch die Länder der Europäischen Union kommen könnte. Bislang hat es dagegen erheblichen Widerstand von Ländern wie Deutschland gegeben, nun sagte aber der Vizepräsident der EU-Kommission, Valdis Dombrovskis, die EU strebe „smarte Sanktionen“ an, die auch den Ölsektor betreffen könnten. Den Ölpreis tendenziell gestützt haben Exportausfälle im krisengeschüttelten Libyen von derzeit mehr als 550000 Barrel pro Tag.

Außerdem gibt es derzeit ein großes Feuer in einem russischen Öllager in der Stadt Brjansk, das möglicherweise auf einen ukrainischen Angriff oder auf ukrainische Sabotage zurückzuführen ist. Aus dem Lager werden auch Exporte per Pipeline nach Westeuropa bedient.

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