Anleger trennen sich von ETFs auf US-Aktien
Anleger verkaufen ETFs auf US-Aktien
wrü Frankfurt
Der europäische Markt für Ucits-ETFs hat im April seine Marktrotation fortgesetzt, berichtet Fidelity. Die bereits im Februar eingeläutete Absatzbewegung weg von ETFs auf Nordamerika hat sich dabei verstärkt: Über 1,4 Mrd. Dollar flossen aus den USA ab. Es war der dritte Monat in Folge mit Abflüssen aus dieser Region. Größter Profiteur auf der Aktienseite war erneut Europa mit einem Plus von 9 Mrd. Dollar. „Auch wenn es die Wirtschaftsdaten noch nicht ganz hergeben, das Sentiment spricht aktuell klar für Europa. Bei den USA bleiben ETF-Anleger sehr skeptisch“, sagt Roxanne Philibert, Associate Director, ETF bei Fidelity International.
Insgesamt wuchs der Markt für UCITS-ETFs im April mit Zuflüssen von 19 Mrd. Dollar unterdurchschnittlich. „Die Diskussion um Handelszölle und ihre Effekte auf das globale Wirtschaftswachstum prägte den vergangenen Monat. Die daraus resultierende Unsicherheit hat im April voll auf den Markt für europäische ETFs durchgeschlagen”, so Philibert. Anleger reagierten mit Zurückhaltung und investierten insgesamt deutlich weniger als üblich. „Investoren halten im Moment ihr Pulver trocken und warten ab“, sagt Philibert.
Eine Lehre für Marktbeobachter aus dem vergangenen Monat laute: „ETFs sind das Vehikel der Wahl, um auf erhöhte Marktvolatilitäten zu reagieren.“ Am 7. April, dem Höhepunkt der vom „Liberation Day“ ausgehenden Volatilität, hätten ETFs 42% des Handelsvolumens an US-Börsen ausgemacht, verglichen mit einem Durchschnitt von 27% im Jahr 2024. Nur während der Finanzkrise 2008 sei diese Zahl noch höher gewesen.
In Europa stieg das ETF-Handelsvolumen nach Angaben von Fidelity am 7. April sprunghaft an und entsprach dem 3,8-fachen des täglichen Durchschnitts im Jahr 2024. „Der ETF als Vehikel konnte zuletzt wieder unter Beweis stellen, welche Vorteile in dessen hoher Liquidität liegen. Es ermöglicht schnelle Anpassungen des Portfolios, wenn der Markt unter Stress steht und kurzfristig reagiert werden muss“, erklärt Philibert.