Märkte am Abend

Bechtle profitieren von Erholung, Commerzbank-Aktie ist nicht zu bremsen

Nach guten Quartalszahlen hat der IT-Dienstleister Bechtle deutlich zugelegt. Hingegen haben bei der Münchener Rück Preisabschläge bei Versicherungsprämien belastet.

Bechtle profitieren von Erholung, Commerzbank-Aktie ist nicht zu bremsen

Finanzmärkte

Bechtle profitieren von Erholung im zweiten Quartal

Preisabschläge bei Prämien belasten Munich Re

wrü Frankfurt

Der Dax hat sich in der abgelaufenen Woche positiv entwickelt und mehr als 3% zugelegt. Nun rückt wieder das Allzeithoch bei 24.639 Punkten ins Visier. Der deutsche Leitindex schloss 0,1% ermäßigt auf 24.163 Punkten. Der MDax gewann bis zum späten Nachmittag 0,5%. Und der Euro Stoxx 50 lag 0,2% höher. Immer mehr werden die Märkte von der Aussicht auf eine Zinssenkung der Fed bereits im September beflügelt. Auch Hoffnungen, dass es bald zu einem Frieden oder Waffenstillstand im Krieg zwischen Russland und der Ukraine kommen könnte, haben die Aktienmärkte gestützt.

Im MDax profitierten Bechtle deutlich von den vorgelegten Zahlen und legten bis zum späten Nachmittag 9,1% auf 40,22 Euro zu. Marktteilnehmer hatten bei Bechtle eine Abschwächung des Geschäfts befürchtet, weil Cancom mit seinen Zahlen enttäuscht hatte. Nun sieht Bechtle eine Erholung im zweiten Quartal und hat auch die Prognose für das Gesamtjahr bestätigt. Die Analysten von Jefferies stufen Bechtle als Kauf mit einem Kursziel von 48 Euro ein.

Commerzbank nicht zu bremsen

Im Dax waren Commerzbank nicht zu bremsen und legten bis nachmittags 3,7% auf 34,55 Euro zu. Die Münchener Rück (Munich Re) hat ihre finalen Zahlen präsentiert. Dank der Abwesenheit von Großschäden hat der Konzern den Gewinn im ersten Halbjahr auf 3,2 Mrd. Euro gesteigert. Das Jahresgewinnziel hat der weltgrößte Rückversicherer aber bei 6,0 Mrd. Euro belassen. Dies hat wohl Anleger enttäuscht, zumal die Rück Preisabschläge bei den Versicherungsprämien hinnehmen musste. Die zuletzt recht gefragte Aktie ermäßigte sich bis nachmittags um 5,1% auf 564,40 Euro. Die DZ Bank empfiehlt die Aktie unverändert mit einem Kursziel von 640 Euro zum Kauf. „Das Ergebnis der Juni/Juli-Erneuerung bestätigt, dass der Peak im Rückversicherungszyklus zwar überschritten, das Preisniveau aber weiterhin attraktiv ist“, meint DZ-Bank-Analyst Thorsten Wenzel.

Auch der Euro lag gegenüber dem Dollar mit 1,1653 Dollar kaum verändert. Am Anleihemarkt präsentierte sich der richtungsweisende Bund-Future mit 129,74% um 0,4% ermäßigt.

Zinssenkungsfantasie beflügelt

Am Dienstag werden in den USA die Inflationszahlen für Juli veröffentlicht: „Die wahrscheinlich wieder gestiegene US-Inflation im Juli dürfte für die Fed nach den erstmals sehr schwachen Arbeitsmarktzahlen vor einer Woche den nächsten Schritt zur ersten Fed-Zinssenkung 2025 im September bedeuten“, sagt Robert Greil, Chefstratege von Merck Finck.

„Im Juli dürfte sich der Trend, dass die neuen US-Importzölle immer mehr an die Verbraucher weitergegeben werden, bestätigt haben – um im August auf Basis von Unternehmensaussagen noch mehr an Schwung zu gewinnen“. erklärt Greil. Sein Fazit: „Powells Widerstand wird brechen, Donald Trump wird sich freuen – denn eine amerikanische September-Leitzinssenkung wird kaum die letzte in diesem Jahr gewesen sei