Aktienmarkt

China-Sorgen drücken Dax

Schwache Konjunkturdaten aus China haben am Mittwoch dem Dax zugesetzt.

China-Sorgen drücken Dax

ku Frankfurt

Am europäischen Aktienmarkt haben sich die Anleger am Mittwoch deutlich zurückgehalten. Der Dax gab um 0,7% auf 15616 Punkte nach, der Euro Stoxx 50 um 1% auf 4151 Zähler. Am Markt wurde auf enttäuschende Konjunkturdaten aus China verwiesen. So hat der Einzelhandel im August im Vorjahresvergleich nur noch um 2,5% expandiert und damit so wenig wie seit einem Jahr nicht mehr. Die Industrieproduktion im Reich der Mitte legte um lediglich 5,3% zu, im Juli waren es noch 6,4% gewesen. Zudem er­wartet das Münchner Ifo-Institut, dass die Inflation im laufenden Jahr in Deutschland mit 3% so hoch sein wird wie seit fast 30 Jahren nicht mehr.

In China sind ferner die Aktien von Spielcasinos stark unter Druck geraten. Hintergrund sind die Bemühungen der chinesischen Regierung, Exzesse und Machtzusammenballungen in wichtigen Sektoren der chinesischen Privatwirtschaft unter Kontrolle zu bringen. Nach der Technologie- und Internetbranche, dem Immobiliensektor und dem privaten Nachhilfesektor nimmt sich Peking nun die Spielcasinos vor. So betonten Offizielle in der Sonderwirtschaftszone Macau, es werde Be­schränkungen für die Betreiber von Casinos geben. Daraufhin brachen Wynn Macau um 29,5% und Sands China um 32,5% ein. Allein Sands China büßte 8,4 Mrd. Dollar an Börsenwert ein.

Es traf auch die amerikanischen Muttergesellschaften: Wynn Re­sorts rutschten im frühen Handel an Wall Street um fast 9% ab und Las Vegas Sands um 4%.

Das sich nun für die Privatwirtschaft deutlich ändernde Geschäftsklima in China setzte auch den Herstellern von Luxusgütern zu, für die China der wichtigste Markt ist. Hinzu kommen Sorgen hinsichtlich der Lieferketten. In Paris gaben LVMH um 3,7% auf 622,80 Euro nach und Kering um 3,9% auf 632,50 Euro. Mit Blick auf die Lieferketten-Problematik verbilligten sich Adidas um 3% auf 284,90 Euro und Puma um 3,7% auf 284,90 Euro. Unter Druck gerieten auch Fresenius mit einem Minus von 2,6% auf 40,89 Euro und die Dialysetochter Fresenius Medical Care mit einem Tagesverlust von 2,9% auf 60,10 Euro. Händler verwiesen auf zwei Studien aus der vergangenen Woche von J.P. Morgan und Barclays, in denen sich die Analysten negativ zu den Aussichten für FMC geäußert haben. Diese wirkten immer noch nach.

Varta geben nach

Varta verbilligten sich um 3,4% auf 121,05 Euro. Der Batterienspezialist litt darunter, dass Apple bei der Vorstellung des iPhone 13 am Vortag keine neuen iPods-Ohrhörer vorgestellt hat. Varta ist bislang Zulieferer für Kleinst-Akkumulatoren für diese Geräte.

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