Märkte am Morgen

Dax legt etwas zu – Quartalszahlen im Blick – Industrie drosselt Produktion

Der Dax startet mit leichten Gewinnen in den Handel. Im Blick haben Anleger eine Reihe von Quartalszahlen, so etwa von Siemens und der Deutschen Telekom.

Dax legt etwas zu – Quartalszahlen im Blick – Industrie drosselt Produktion

Mit wenig veränderten Notierungen starten Europas Aktienmärkte in den Handel am Donnerstag. Der Dax liegt wenige Minuten nach Geschäftseröffnung bei 23.962 Zählern und ist damit 0,2% höher als zum Vortagesschluss. Der deutsche Leitindex hatte den Handel am Mittwoch mit einem Plus von 0,3% beendet. Der Euro Stoxx 50 Index kann im frühen Geschäft ebenfalls etwas Boden gutmachen. Er notiert wenige Minuten nach der Handelseröffnung mit einem Plus von 0,4% und liegt bei 5.284 Punkten. Im Fokus der Anleger stehen auch am Donnerstag eine Reihe von Quartalszahlen seitens der Unternehmen, aber auch neue Konjunkturdaten haben die Marktakteure im Blick.

Die deutschen Unternehmen haben ihre Produktion im Juni überraschend deutlich verringert. Industrie. Bau und Energieversorger stellten zusammen 1,9% weniger her als im Vormonat, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) am Donnerstag mitteilte. „Damit erreichte die Produktion im Produzierenden Gewerbe den niedrigsten Stand seit Mai 2020, als die Produktion infolge der Corona-Pandemie eingebrochen war“, erklärten die Statistiker. Von Reuters befragte Ökonomen hatten nur mit einem Minus von 0,5% gerechnet. Die negative Entwicklung der Produktion im Juni ist demnach vor allem auf die Rückgänge im Maschinenbau (kalender- und saisonbereinigt -5,3% zum Vormonat), in der Pharmaindustrie (-11%) und in der Nahrungsmittelindustrie (-6,3%) zurückzuführen. Positiv wirkte sich hingegen der Zuwachs bei der Energieerzeugung (+3,1%) aus.

Ergebnis bei Siemens geht zurück

Bei den Einzelwerten haben die Anleger etwa Siemens im Blick. Ein schwaches Softwaregeschäft hat den Münchener Technologiekonzern im dritten Quartal 2024/25 belastet. Das Ergebnis aus dem industriellen Geschäft ging um 7% auf 2,82 Mrd. Euro zurück, wie Siemens mitteilte. Analysten hatten mit dem Rückgang allerdings gerechnet. In der Automatisierungs-Sparte Digital Industries brach der Gewinn stärker als erwartet ein. Dabei kletterte der Konzernumsatz auf vergleichbarer Basis um 5% auf 19,4 Mrd. Euro, weil das Zug-Geschäft brummte. Großaufträge für Züge und Bahntechnik ließen auch den Auftragseingang um 28% auf 24,7 Mrd. Euro nach oben schnellen. Unter dem Strich blieb von April bis Juni ein Nettogewinn von 2,24 Mrd. Euro, der um 5% höher ausfiel als ein Jahr zuvor. Die Aktie notiert im frühen Geschäft mit 0,3% im Minus.

Telekom hebt Ziele an

Gestützt auf ein überraschend starkes Quartalsergebnis hat die Deutsche Telekom am Donnerstag ihre Jahresziele zum zweiten Mal binnen weniger Monate leicht angehoben. „Wir sehen auch im zweiten Quartal ein starkes Wachstum auf beiden Seiten des Atlantiks“, sagte Tim Höttges, der Chef des Bonner Konzerns. Der Umsatz kletterte um 4% auf 28,7 Mrd. Euro, der bereinigte operative Gewinn um 5% auf 11 Mrd. Euro. Der Free Cash Flow schrumpfte zwar um knapp 7%, lag mit 4,88 Mrd. Euro aber ebenfalls über den Markterwartungen. Die Telekom rechnet nun mit einem Betriebsergebnis von mehr als 45 statt rund 45 Mrd. Euro. Der Cash Flow werde voraussichtlich bei mehr als 20 statt rund 20 Mrd. Euro liegen. Die aktualisierte Prognose spiegele vor allem den Geschäftsverlauf der US-Mobilfunktochter T-Mobile wider. Diese hatte vor einigen Wochen ihre Ziele für das Kundenwachstum 2025 angehoben. Die Aktie des Unternehmens weist im frühen Handel einen Abschlag von 5,3% aus.

Von Rekord zu Rekord

Rheinmetall eilt wegen des internationalen Rüstungsbooms weiter von Rekord zu Rekord. Umsatz und Gewinn stiegen im ersten Halbjahr, wie der Düsseldorfer Konzern mitteilte. Nur im zivilen Geschäft für die Autoindustrie läuft es nicht rund. Über einen Verkauf der Sparte will Konzernchef Armin Papperger bis zum Jahresende Klarheit schaffen. Die Jahresprognose bestätigten die Düsseldorfer. „Rheinmetall ist erfolgreich auf seinem Weg, ein globaler Rüstungschampion zu werden“, sagte Konzernchef Papperger. „Unsere Auftragsbücher sind voll und werden sich in Zukunft weiter füllen.“ Der Umsatz legte im Halbjahr um 24% auf 4,7 Mrd. Euro zu, das Geschäft rund um Munition erreichte dabei einen Rekordumsatz von 1,3 Mrd. Euro. Die Aktie notiert aktuell rund 4,5% tiefer.

Der Euro liegt im frühen Geschäft bei 1,1676 Dollar und ist damit 0,2% höher als zur Wochenmitte. Die zehnjährige Bundrendite steigt leicht von 2,64% auf 2,65%.