Märkte am Abend

Deutscher Aktienmarkt erholt sich etwas von düsterer Vorwoche

Der Freitag scheint zunächst vergessen. Am Montag geht es am deutschen Aktienmarkt aufwärts. Doch hält die Kauflaune an? Experten zweifeln.

Deutscher Aktienmarkt erholt sich etwas von düsterer Vorwoche

Finanzmärkte

Deutscher Aktienmarkt erholt sich etwas von düsterer Vorwoche

Banken, Rüstungskonzerne und Airlines sind gefragt

das/dpa-afx Frankfurt

Die neue Woche hat am deutschen Aktienmarkt freundlich begonnen. Die Sorgen um Trumps erratische Zollpolitik, die Konjunkturaussichten und Unternehmensgewinne rückten in den Hintergrund. Der Dax stieg am Montag um 1,4% auf 23.743 Punkte, nachdem er am Freitag satte 2,7 Prozent eingebüßt hatte. Der MDax der mittelgroßen Werte gewann ein knappe Prozent hinzu, während der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 um mehr als 1% zulegte.

Experten warnen jedoch vor Sorglosigkeit. „Auch wenn in den kommenden Tagen leichte Erholungsbewegungen zu sehen sein sollten, dürfte die übergeordnete Richtung zunächst abwärtsgerichtet bleiben“, erklärte Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar von RoboMarkets. Trotz der jüngsten Kursverluste verzeichnet der Dax im laufenden Jahr immer noch einen Gewinn von mehr als 19 Prozent.

Europas Bankenwerte standen mit oben in der Anlegergunst, nachdem sie am Freitag auch kräftig verloren hatten. Sie profitierten unter anderem vom jüngsten Stresstest der Europäischen Bankenaufsicht EBA. Demnach sind die Geldhäuser in der Europäischen Union für eine schwere Wirtschaftskrise gut gerüstet. Die Aktien der Deutschen Bank gewannen bis zum Nachmittag 3,1% hinzu, jene der Commerzbank sogar 4,3%.

Kursfantasie gab es auch bei den Rüstungswerten nach einem positiven Kommentar des Investmenthauses Jefferies. Analystin Chloe Lemarie sieht nach dem jüngsten Ausverkauf im Sektor durchaus Gelegenheiten für Anleger. Die Papiere des Panzerbauers Rheinmetall bleiben wegen der starken Auftragslage ihr Favorit: Sie legten bis kurz vor Handelsschluss um 3% zu. Die Aktien des Radarspezialisten Hensoldt verteuerten sich um gut 2%. Die Papiere von Heidelberger Druckmaschinen sprangen sogar um mehr als 7% hoch. Das Unternehmen hatte in der Vorwoche den Einstieg ins Militärgeschäft über eine strategische Partnerschaft bekanntgegeben.

Eine zuversichtlichere Einschätzung durch die britische Bank Barclays beflügelte die Aktien von Fluggesellschaften. Analyst Andrew Lobbenberg stufte Lufthansa, Air France-KLM und IAG von „Underweight“ auf „Equal Weight“ hoch. Zwar gingen Erlöse und Gewinne auf den bisher hochprofitablen Nordatlantik-Routen zurück, doch nicht so stark wie von ihm befürchtet, schrieb der Experte. Rückenwind lieferten zudem sinkende Treibstoffpreise und der Dollar-Wechselkurs. Die Lufthansa-Papiere stiegen um 1%.