Empfehlung treibt Sartorius-Papiere
Aktienmärkte
Kaufempfehlung treibt
Sartorius-Papiere
Zollpause bleibt ohne Effekt auf die Kurse
tom Frankfurt
Die Verlängerung der Pause im Zollstreit zwischen den USA und China hat den Aktienmärkten keinen Rückenwind gegeben. Der deutsche Leitindex verlor am Dienstag 0,2% auf 24.025 Zähler und musste damit auch den zweiten Handelstag der Woche moderate Verluste hinnehmen. Das vor einem Monat aufgestellte Allzeithoch bei 24.639 Punkten rückt damit noch etwas weiter in die Ferne. Auch der MDax verbuchte am Dienstag Abschläge.
US-Präsident Donald Trump unterzeichnete ein Dekret, das eine weitere Verschiebung der China angedrohten Zölle von mehr als 100% bis zum 10. November vorsieht. Angesichts des nach wie vor ungelösten Handelsstreits zwischen den zwei weltgrößten Volkswirtschaften brachte dies den Märkten aber keine anhaltende Erleichterung. „Dass sich China und die USA nicht bis heute auf einen Deal verständigen würden, ist keine Überraschung“, kommentierte Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar von Robomarkets. „Damit bleibt der Supergau aus“, sagte Thomas Altmann vom Broker QC Partners. Auch die Zoll-Unsicherheit bleibe nun aber für weitere 90 Tage erhalten.
Hannover Rück schwächer
Unterdessen blicken Börsianer nach dem Zolldeal zwischen der EU und den USA skeptischer auf die deutsche Wirtschaft. Das Barometer für die Konjunkturaussichten in den kommenden sechs Monaten sank im August um 18 Punkte auf 34,7 Zähler, wie das Mannheimer Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung mitteilte. Von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Ökonomen hatten nur einen Rückgang auf 39,8 Punkte erwartet. „Nach dem Zolldiktat der USA ist Ernüchterung eingekehrt“, sagte Bastian Hepperle, Analyst bei der Hauck Aufhäuser Lampe Privatbank.
Bei den Einzelwerten ging es nach der Vorlage von Halbjahreszahlen für die Papiere von Hannover Rück im Dax abwärts. Das Unternehmen bestätigte zwar seine Jahresziele, enttäuschte aber mit dem operativen Ergebnis. Wie beim Weltmarktführer Münchener Rück bröckelten auch bei der Nummer drei auf dem Rückversicherungsmarkt die Preise. Noch größere Abschläge musste am Index-Ende aber Dax-Schwergewicht SAP hinnehmen. Die Anteilsscheine gerieten charttechnisch unter Druck, nachdem die 200-Tage-Linie, die den längerfristigen Trend signalisiert, nach unten hin durchbrochen wurde. Mit den Abschlägen von über 6% ist die Aktie des Software-Herstellers nun zurück auf dem Niveau von Ende April.
Sartorius führen Dax an
Größter Dax-Gewinner war mit einem Plus von knapp 8% Sartorius. Für Rückenwind sorgte eine Hochstufung der Aktie durch die Analysten von Jefferies, die den Labor- und Pharmazulieferer von „Hold“ auf „Buy“ setzten und zudem das Kursziel anhoben. An der Börse werde gegenwärtig ein unterdurchschnittliches Wachstum für Sartorius und die Biotech-Tochter Sartorius Stedim eingepreist, hieß es.
Im SDax zogen die Titel der Norma Group um über 15% an. Der Autozulieferer schnitt im zweiten Quartal besser als erwartet ab und bestätigte seine Jahresziele. Für Secunet ging es nach endgültigen Quartalszahlen dagegen 10% abwärts.