Anleger nehmen Gewinne mit – Hornbach unter Druck
Nach der Rekordjagd des Vortages und dem Sprung des deutschen Leitindex über die nächste runde Marke von 24.000 Punkten nehmen die Anleger zur Wochenmitte im Mittagsgeschäft etwas Gewinne mit. Der Dax notiert aktuell wieder geringfügig unter der Marke von 24.000 Zähler. Er liegt bei 23.970 Punkten mit 0,3% leicht in der Verlustzone. Am Dienstag war er bis auf 24.082 Zähler gestiegen. „Aus technischer Sicht ist der Dax jetzt im überkauften Bereich angekommen", konstatierte Thomas Altmann, Portfoliomanager beim Vermögensverwalter QC Partners. Der Euro Stoxx 50 Index wird momentan mit 5.435 Zählern festgestellt und ist damit ebenfalls 0,3% tiefer als tags zuvor.
Bei den Einzelwerten profitierte Infineon von einer Zusammenarbeit mit Nvidia bei der Stromerzeugung. Die Aktie von Infineon liegt aktuell mit 0,9% im Plus. Infineon hatte am Vorabend eine Zusammenarbeit mit dem US-Konzern zur Entwicklung von Chips für die Stromversorgung in KI-Rechenzentren angekündigt.
Dagegen brechen die Papiere der Hornbach Holding um knapp 10% ein. Der Ausblick für das Ergebnis im laufenden Geschäftsjahr liege unter den Erwartungen, sagte ein Händler. Auch bei der Dividende hätten sich Börsianer im Vorfeld mehr erhofft.
Im Blick haben die Anleger auch die Einschätzungen der Europäischen Zentralbank (EZB) zum Zollkrieg. Die Handelskonflikte und das sich rasch ändernde geopolitische Umfeld bedrohen nach Ansicht der EZB die Stabilität des Finanzsystems im Euroraum. Eskalierende Spannungen im Handel könnten negative Auswirkungen für Unternehmen und Haushalte haben, warnte die EZB in ihrem halbjährlichen Finanzstabilitätsbericht, den sie am Mittwoch in Frankfurt veröffentlichte. Überzogene Bewertungen und geringe Liquiditätspuffer von Schattenbanken machten die Finanzmärkte in diesem Umfeld zudem anfällig für weitere Schocks. Vor allem die Aktienmärkte bleiben laut EZB anfällig für plötzliche und scharfe Korrekturen. Neben anhaltend hohen Kursen zähle auch die Konzentration von Risiken zu den Gründen. Die Risikoaufschläge bei Anleihen seien gestiegen. Sie stünden aber immer noch nicht im Einklang mit dem sehr hohen Niveau an Unsicherheit. „Der abrupte Wandel in der US-Zollpolitik ist Teil einer umfassenderen Veränderung des geopolitischen Umfelds mit wirtschaftlichen und finanziellen Auswirkungen, die die Finanzstabilität im Euroraum noch auf die Probe stellen könnten", warnte EZB-Vizepräsident Luis de Guindos in dem Bericht.
An den Rentenmärkten ziehen die Renditen der Bundesanleihen leicht an. Die zehnjährige Bundrendite liegt bei 2,66% nach 2,60% am Vorabend. An den Devisenmärkten legt der Euro leicht zu. Er kostet aktuell 1,1319 Dollar und damit 0,3% mehr als am Dienstag.