Dax hält sich über 24.000 Punkten – Wachstumszahlen hellen Stimmung auf
Am letzten Tag der Handelswoche hält sich der Dax zur Mittagszeit über der Marke von 24.000 Zählern, nachdem er am Donnerstag marginal darunter geschlossen hatte. Aktuell notiert der deutsche Leitindex mit 24.084 Punkten und liegt damit 0,4% in der Gewinnzone. Das vorläufige Tageshoch wurde mit 24.149 Punkten erreicht. Der Euro Stoxx 50 Index verliert leicht und liegt bei 5.420 Zählern mit 0,1% unter dem Vortagessschluss.
Anstieg von 0,4 Prozent
Aufgehellt wurde die Stimmung der Dax-Anleger durch das überraschend starke Wachstum der deutschen Wirtschaft. Das deutsche Bruttoinlandsprodukt (BIP) stieg von Januar bis März um 0,4% zum Vorquartal, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilte. Exporte, Investitionen und privater Konsum erwiesen sich als Wachstumstreiber. In einer früheren Schätzung war lediglich von 0,2% die Rede. „Das unerwartet deutliche Wachstum ist eine erfreuliche Überraschung“, kommentierte Thomas Gitzel, Chefvolkswirt der VP Bank. „Allerdings handelt es sich aufgrund der Zollquerelen und Vorzieheffekte um einen Einmaleffekt.“
Im Fokus bei den Einzelwerten steht unter anderem die Aktie von Bayer, die um 2,1% zulegen kann. Der Pharmakonzern hatte eine Empfehlung der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA) erhalten, die Behandlungsintervalle bei seinem Augenmedikament Eylea zu verlängern. Dies verschafft Bayer einen Vorteil im Wettbewerb mit dem Präparat Vabysmo des Schweizer Konkurrenten Roche.
Kräftiges Kursminus
Die Aktien des Münchner Softwaredienstleisters Innoscripta sind bei ihrem Börsendebüt in die Knie gegangen. Der erste Kurs im Freiverkehrssegment Scale der Frankfurter Börse lag am Freitag mit 120 Euro noch auf dem Niveau des Ausgabepreises, danach ging es aber abwärts. Das vorläufige Tagestief wurde mit 109 Euro erreicht – ein Minus von knapp 9,2% gemessen am ersten Kurs. Auf diesem Niveau notiert die Aktie auch im Mittagsgeschäft. Das Unternehmen, das sich auf Software zur Steuerung und Dokumentation von Forschungs- und Entwicklungsprojekten spezialisiert hat, hatte mit dem Börsengang 218 Mill. Euro eingenommen, die komplett an die Firmengründer, Eigentümer und Vorstände Michael Hohenester und Alexander Meyer gehen. Zum Ausgabepreis wurde Innoscripta mit 1,2 Mrd. Euro bewertet.
Lohnwachstum nimmt ab
Im Blick haben die Anleger auch die Europäische Zentralbank (EZB). Sie gab bekannt, dass das Wachstum der ausgehandelten Löhne im Euroraum sich nach Daten der EZB zum Jahresstart deutlich abgeschwächt hat. Im ersten Quartal habe das Lohnwachstum bei 2,38% gelegen nach einem Plus von 4,12% im Schlussquartal 2024. Das teilten die europäischen Währungshüter am Freitag mit. Der Anstieg der Löhne in der 20-Länder-Gemeinschaft war zuletzt ein wichtiger Treiber der Inflation. An den Rentenmärkten lag die zehnjährige Bundrendite bei 2,63% nach 2,64% am Vortag.