Die Ölnotierungen sind fester in die Woche gestartet. Der Preis der Nordseesorte Brent stieg auf ein Zweimonatshoch von 120,94 Dollar und lag am frühen Abend mit einem Plus von 1,2% bei 120,84 Dollar, der Preis der US-Leichtölsorte legte um 1,1% auf 116,27 Dollar zu. Gestützt wurde der Markt von der Lockerung von Corona-Restriktionen in China. In Schanghai erteilten die Behörden den Fabriken die Erlaubnis, ab dem Juni den Betrieb wieder aufzunehmen, in Peking wurde der Corona-Ausbruch für unter Kontrolle erklärt. Unterdessen setzte sich das Tauziehen der EU um ein Embargo russischen Öls ergebnislos fort. Zur Begründung der Tendenz wurde ferner auf die bevorstehende Sommerfahrsaison in den Vereinigten Staaten verwiesen.

Die Commerzbank hält den jüngsten Anstieg des Ölpreises für übertrieben. U.a. bezweifelt das Institut, dass die Hoffnungen auf eine stärkere chinesische Nachfrage aufgrund der Lockerungen in Schanghai berichtigt sind. Das Risiko neuerlicher Lockdowns bestehe fort, solange China an seiner strikten Null-Covid-Politik festhalte und schon bei kleineren Ausbrüchen ganze Millionenstädte abriegelt. Für eine vollständige Entwarnung sei es daher zu früh.