Redcare Pharmacy legen nach guten Zahlen deutlich zu
Am Donnerstag haben sich die Aktienmärkte im Verlauf freundlich präsentiert. Allerdings hielten sich die Kursgewinne in Europa meist Grenzen. Auch die am Nachmittag veröffentlichten US-Arbeitsmarktdaten sorgten für keine große Bewegung. Der Dax gewann 0,6% auf 23.934 Punkte. Der MDax lag am späten Nachmittag mit 0,3% und der Euro Stoxx 50 um 0,4% im Plus.
Im frühen Geschäft in den USA kletterten der S&P 500 sowie der Technologieindex Nasdaq 100 auf neue Rekordhochs.
Bewegung gab es allerdings hierzulande bei mehreren Einzelwerten. Im Dax waren erneut Infineon gefragt, die am Nachmittag um 2,4% im Plus notierten. Henkel Vorzüge rückten um 2% und Commerzbank um 1,9% vor. Hingegen gaben Rheinmetall 1,8% ab.
Im MDax gewann die Online-Apotheke Redcare Pharmacy, die früher unter dem Namen Shop Apotheke firmierte, nach guten Quartalszahlen und einer Bestätigung des Jahresausblicks 6,6%. Nordex legten 6% und Kion 3,7% zu.
Im SDax gewann Leasing-Spezialist Grenke nach guten Quartalszahlen 5,6%.
Zunächst keine Fed-Zinssenkung
Im Juni ist die US-Arbeitslosenquote von 4,2% auf 4,1% gesunken. „Der US-Arbeitsmarkt bleibt robust“, sagt Thomas Gitzel, Chefvolkswirt der VP Bank. „Von Ermüdungszeichen ist bislang jedenfalls nicht viel zu sehen.“ Die Fed könne sich in ihrer abwartenden Haltung bestätigt fühlen. Der robuste Arbeitsmarkt spreche gegen rasche Zinssenkungen. „Da gleichzeitig wichtige Konjunkturfrühindikatoren auf einen soliden Verlauf der US-Wirtschaft hindeuten, ist an eine Zinssenkung im Juli nicht zu denken“, meint Gitzel. Falls der Arbeitsmarktbericht im Juli schwächer ausfalle, könnte sich eine Chance auf eine geldpolitische Lockerung im September eröffnen.
Hierzulande gewann der richtungsweisende Bund-Future 0,3% auf 130,34%. Die Rendite für zehnjährige Bunds ermäßigte sich leicht auf 2,576%.
Heise: Dollarabwertung dürfte sich fortsetzen
Der Euro tendierte gegenüber dem Dollar 0,3% leichter und lag am Nachmittag bei 1,1758 Dollar. „Die Abwertung des US-Dollar dürfte sich tendenziell fortsetzen, aber es dürfte auch temporäre Gegenbewegungen geben", erklärte Michael Heise, Chefökonom von HQ Trust vor der Presse in Frankfurt. "Werte um 1,20 Dollar je Euro am Jahresende erscheinen plausibel.“
Viele Strategen raten derzeit an den Märkten zur Vorsicht. So befinden sich ja auch viele Aktienmärkte nahe oder auf neuen Rekordständen. „Mit Blick auf das zweite Halbjahr sind wir etwas vorsichtiger positioniert“, sagte Christian Subbe, Chief Investment Officer von HQ Trust. „Kurzfristig rückt die Deadline in Sachen Handelsgespräche näher. Aber auch die hohe US-Verschuldung, geopolitische Risiken und die Ankündigung des Nachfolgers von Jerome Powell können im zweiten Halbjahr für Schwankungen sorgen.“
Nach Meinung von Subbe sollten Investoren auch weiterhin ihre Anlagen breit streuen. "Auf verschiedene Anlageklassen, aber auch innerhalb der Aktien, auf unterschiedliche Länder und Sektoren.“