Märkte am Mittag

Ruhiger Feiertagshandel – Zinssenkung in der Schweiz

Am Feiertag ist es an den Finanzmärkten ruhig. In der Schweiz senkt die Notenbank erneut den Leitzins, so dass man dort wieder an der Schwelle zu Negativzinsen liegt.

Ruhiger Feiertagshandel – Zinssenkung in der Schweiz

Die europäischen Aktienmärkte zeigen am Donnerstag nur wenig Bewegung und liegen weitgehend auf dem Niveau des Vortages. Händler verweisen etwa in Deutschland auf die feiertagsbedingte Abwesenheit weiter Investorenkreise. Aufgrund des Fronleichnam-Feiertages sind viele Anleger in ein verlängertes Wochenende gegangen. Die geringere Liquidität der Märkte am Feiertag macht sie aber auch anfälliger für eine stärkere Volatilität, so Teilnehmer. Der Dax notiert mittags bei 23.238 Punkten und ist damit 0,3% unter dem Wert des Vortagesschluss. Ähnlich sieht es beim Euro Stoxx 50 Index aus, der im frühen Geschäft mit 5.233 Punkten notiert und damit gegenüber dem Vorabend 0,6% tiefer liegt. Auf diesem Niveau lag das Börsenbarometer auch schon zur Eröffnung des Handels am Donnerstag.

Zu Interventionen bereit

Im Blick haben die Anleger die Zinsentscheide großer Notenbanken. Die Schweizerische Nationalbank (SNB) lockerte am Donnerstag ihre Geldpolitik erneut und senkt ihren Schlüsselsatz zum sechsten Mal in Folge. Der SNB-Leitzins werde um 0,25 Prozentpunkte auf 0,00% zurückgenommen, teilte die Notenbank mit. Zudem sei die Nationalbank weiterhin bereit, bei Bedarf am Devisenmarkt aktiv zu sein, erklärte die SNB. Von Reuters im Vorfeld der vierteljährlichen geldpolitischen Lagebeurteilung der SNB befragte Ökonomen hatten mehrheitlich eine erneute Senkung des Schlüsselzinses um 0,25 Prozentpunkte prognostiziert. In der Schweiz steht man mit der heutigen Entscheidung wieder an der Schwelle zu Negativzinsen. Bei der Bank of England (BoE) erwarten die Anleger hingegen unveränderte Leitzinsen.

Die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) hatte am Mittwochabend europäischer Zeit den Leitzins weiter hoch und die Hoffnung auf Zinssenkungen wach gehalten. Die Währungshüter um Fed-Chef Jerome Powell beließen den geldpolitischen Schlüsselsatz in der Spanne von 4,25 bis 4,50%. Zugleich avisierten die Notenbanker für dieses Jahr Zinssenkungen um insgesamt einen halben Prozentpunkt und blieben damit ihrem Zinsausblick vom März treu. Powell betonte auch mit Blick auf die Handelspolitik der Regierung, die Notenbank sei mit Unsicherheit konfrontiert. „Niemand vertritt diese Zinspfade mit großer Überzeugung, und jeder würde zustimmen, dass sie alle von den Daten abhängen werden.“ Letztlich würden höhere Zölle auch bei den Verbrauchern landen.

Höhere US-Inflation erwartet

Es sei mit Blick auf eventuelle Zinsschritte klüger, einige Monate zu warten, um die Effekte der Zollpolitik auf die Inflation besser studieren zu können. „Wenn man nur rückblickend auf die Daten schaut, erscheinen Zinssätze näher am neutralen Niveau angemessen. Wir erwarten jedoch in den kommenden Monaten eine spürbare Inflation", sagte der Fed-Chef, der das aktuelle Zinsniveau als „mäßig restriktiv“ bezeichnete. Damit ist eine geldpolitische Linie gemeint, die die Wirtschaft etwas dämpft, während ein neutrales Niveau die Konjunktur weder bremst noch anschiebt.

An den Devisenmärkten kann der Dollar im Mittagsgeschäft etwas zulegen. Aktuell kostet die europäische Gemeinschaftswährung 1,1471 Dollar und ist damit 0,1% im Minus. Derartige Bewegungen wurden auch schon im frühen Handel gesehen. Die Anleger beschreiben den Handel als ruhig. Die zehnjährige Bundrendite steigt leicht an und liegt mittags nach wie vor bei 2,53% nach 2,50% am Vorabend.