Bondmarkt

Russland-Bonds sorgen für Gesprächs­stoff

Die weitere Entwicklung bei den russischen Staatsanleihen sorgt für Gesprächsstoff am Bondmarkt. Dabei geht es um die Frage, ob es zum Default kommt. Uneinheitlich ging es bei den Bunds zu.

Russland-Bonds sorgen für Gesprächs­stoff

kjo Frankfurt

Gesprächsthema unter den Bondmarktakteuren ist derzeit unter anderem die weitere Entwicklung bei den russischen Staatsanleihen. Nach wie vor geht es um die Frage, ob es zu einem Default kommt, wenn Russland seine Verbindlichkeiten nicht in der Währung begleicht, in der diese Schuldtitel begeben wurden. Hierbei wird auch zu berücksichtigen sein, inwieweit Kreditgeber Zahlungen, die von Russland vorgenommen werden könnten, nicht akzeptieren.

Bei den ausstehenden Verbindlichkeiten handelt es sich nicht um unerhebliche Beträge. Nach Berechnungen von J.P. Morgan stehen von Russland begebene Schuldpapiere im Volumen von umgerechnet rund 79 Mrd. Dollar aus. Dies umfasst Lokalwährungsanleihen, staatliche Hartwährungsanleihen und Unternehmensanleihen in harten Währungen. Sollte es dazu kommen, dass im Falle von Russland bei ausgebliebenen Zahlungen ein Default erklärt wird, hätte das Land zunächst einmal eine Gnadenfrist für die Begleichung der Zins- und Tilgungszahlungen von 30 Tagen. Dies ist international üblich. Danach könnten Inhaber der Anleihen rechtlich gegen das Land vorgehen. Großen Assetmanagern wird nachgesagt, dass sie in russischen Anleihen engagiert sein sollen. In der gegenwärtigen Marktphase wollen die meisten großen Assetmanager hierzu aber keine Stellungnahme abgeben.

Im Bereich der Bundesanleihen ging es am Donnerstag uneinheitlich zu. Die zehnjährige Bundrendite lag im späten europäischen Handel bei 0,68% nach 0,65% am Vortag und einem Tageshoch von 0,72%.