Rohstoffe

Strompreise in Europa legen kräftig zu

Die europäische Energiekrise geht weiter. Die Strompreise haben auch am Mittwoch kräftig zugelegt, zeitweilig hat sich auch Erdgas verteuert. Nach oben strebt auch der Ölpreis.

Strompreise in Europa legen kräftig zu

ku Frankfurt

Die Strompreise in Europa sind am Mittwoch stark ge­stiegen. Am Spotmarkt legte der Kontrakt für Strom in Deutschland zur Lieferung am Donnerstag um 53,1% auf 191 Euro je Megawattstunde zu. Am Markt wurde darauf verwiesen, dass für den Donnerstag mit wenig Windstrom gerechnet wird. Zudem wird mit fallenden Temperaturen gerechnet, was den Stromverbrauch europaweit in die Höhe treiben würde. Für Deutschland wird mit einer Windstromproduktion von 15,2 Gi­gawatt gerechnet, nach 33,1 am Mittwoch. Mit dem aktuellen Niveau befindet sich der Preis aber noch deutlich unter dem Niveau vom 23. De­zember, als die Megawattstunde mehr als 400 Euro kostete.

Der Preis für Erdgas am europäischen Spotmarkt ist am Mittwoch ebenfalls zeitweilig gestiegen. Nach einem kräftigen Preissprung von mehr als 30% am Vortag verteuerte sich die Megawattstunde am niederländischen Knotenpunkt TTF um weitere 7% auf 96,80 Euro je Megawattstunde. Am Nachmittag sank der Preis jedoch wieder und die Megawattstunde war mit 89,31 Euro in etwa auf Vortagesniveau zu haben. Nach wie vor wird über die Jamal-Europa-Pipeline kein russisches Erdgas nach Deutschland transportiert, sondern der Energieträger fließt aus Deutschland in Richtung Polen und Ukraine. Dies ist nun schon den 16. Tag in Folge der Fall.

Der Preis der wichtigsten Rohölsorte Brent Crude hat auch am Mittwoch zugelegt. Am Dienstag war er bereits über die Marke von 80 Dollar je Barrel geklettert, nachdem das Kartell Opec plus beschlossen hatte, die Förderung nur moderat zu steigern. Am Mittwoch wurde zumindest zeitweise die Marke von 81 Dollar übertroffen. In der Spitze wurden 81,14 Dollar erreicht. Am Abend wurde die Sorte dann mit 80,92 Dollar um 1,2% über dem Niveau vom Vortag gehandelt. Am Markt wird nun nicht mehr damit gerechnet, dass sich die Omikron-Variante des Coronavirus zu einer starken Belastung für die weltweite Konjunktur entwickelt.