Gastbeitrag

Viel Lärm um Trump

Trumps Politik mag für Schlagzeilen sorgen. Langfristig aber setzen sich die fundamentalen Realitäten durch und hier bleiben die USA ein erstklassiger Standort, gerade für Immobilieninvestments.

Viel Lärm um Trump

Viel Lärm um Trump

Von Boyd Simpson *)

Donald Trump beherrscht die Schlagzeilen – mal wieder. Mit Zöllen, erratischen Dekreten und seinem Steuerpaket sorgt er derzeit aber vor allem für eines: kurzfristige Unsicherheit. Die Aktienmärkte reagieren sensibel, die Verbraucherpreise steigen, das Vertrauen sinkt. Doch bevor wir in eine Schockstarre verfallen, sollten wir genauer hinsehen.

Ein entscheidender Stabilitätsfaktor bleibt die Federal Reserve. Trotz aller Attacken aus dem Oval Office agiert sie unabhängig, solide und berechenbar. Die Fed lässt sich nicht treiben. Sie beobachtet die Lage genau, hält aber die Füße still, solange keine neue Inflationswelle droht. Und das ist gut so. Genau diese Stabilität gibt langfristig orientierten Investoren die nötige Planungssicherheit, was eine wichtige Voraussetzung für Wachstum ist.

Vertrauen auf Tiefstand

Die wirtschaftspolitische Agenda der aktuellen US-Regierung ist stark auf steuerliche Entlastungen ausgerichtet. Andere Themen wie Zollfragen, Einwanderung oder nationale Sicherheit dominieren zwar die Schlagzeilen, doch häufig bleibt es bei symbolischer Politik. Diese Unklarheit verunsichert. So werden etwa im Vorgriff auf mögliche Zollerhöhungen Käufe vorgezogen, was kurzfristig die Inflationsdaten verzerren kann.

Das Verbrauchervertrauen ist auf einem Tiefstand, den wir seit den frühen 1980er-Jahren nur selten gesehen haben. Sollte sich daran bis zu den Midterms im November 2026 nichts ändern, droht den Republikanern der Verlust ihrer Kongressmehrheit. Für Donald Trump hätte das weitreichende Folgen, denn ohne diese Mehrheit lassen sich seine zahlreichen Dekrete kaum in Gesetzesform überführen.

Und dennoch lohnt der Blick auf das große Ganze. Denn: Die USA sind mehr als Donald Trump. Die grundlegenden wirtschaftlichen Strukturen des Landes bleiben intakt und enorm robust. Daran kann auch ein Präsident nicht viel ändern. Das ist das Wertvolle an einem demokratischen System: Es gibt keine Alleinherrschaft, keine absolute Macht eines Einzelnen, weder politisch noch wirtschaftlich.

Wirtschaft wächst nachhaltig

Die wirtschaftliche Stärke zeigt sich auch an der globalen Technologieführerschaft der USA. Gleichzeitig haben sich über Jahrzehnte hinweg börsennotierte Unternehmen mit einer gewaltigen Marktkapitalisierung etabliert. Innovation und wirtschaftliche Substanz gehen hier Hand in Hand. Das ist ein solides Fundament für langfristige Investitionen.

Im Südosten etwa wachsen Bevölkerung und Wirtschaft nachhaltig. In Städten wie Atlanta, Charlotte oder Dallas entstehen jährlich Tausende neuer Jobs. Allein in Dallas waren es zuletzt rund 100.000 pro Jahr. Diese Städte ziehen Talente und Kapital an. Die Nachfrage nach hochwertigen Wohn- und Büroflächen ist stabil, Immobilien sind gefragt.

Immobilien als Stabilitätsanker

Kurzfristige Volatilität an Aktien- und Währungsmärkten wird uns noch eine Weile begleiten, da bin ich sicher. Trumps Politik mag für Schlagzeilen sorgen. Langfristig aber setzen sich die fundamentalen Realitäten durch. Die USA bleiben ein erstklassiger Standort, gerade für Immobilieninvestments. Hochwertige Bestandsimmobilien sind eine robuste Anlageklasse, weil sie weniger anfällig für politische Launen oder kurzfristige Schwankungen sind.

Die langjährige Erfahrung zeigt: Immobilien in starken Regionen sind insbesondere in unruhigen Zeiten der entscheidende Stabilitätsanker. Wer sich jetzt gezielt positioniert, kann profitieren, wenn sich die Wogen wieder glätten. Und das werden sie. Lassen wir uns also nicht zu sehr von politischen Schlagzeilen ablenken. Die USA bleiben einer der weltweit stärksten Märkte. Ganz unabhängig davon, wer gerade im Weißen Haus sitzt.

Unser Gastautor Boyd Simpson ist Gründer und Präsident von TSO – The Simpson Organization und Mitglied des Federal Reserve Advisory Boards im Bezirk Atlanta.