Bürger hängen doch sehr am Bargeld
Studien von EZB und Bundesbank
Bürger hängen doch sehr am Bargeld
ba Frankfurt
Bargeld wird zwar in Europa und auch in Deutschland immer seltener genutzt. Gänzlich darauf verzichten will aber auch niemand. Derzeit reichen die Bürger nur mehr in etwa der Hälfte der Fälle Münzen und Scheine über den Tresen. Vor zehn Jahren wurden noch etwa drei Viertel der Transaktionen in bar abgewickelt. Es steht daher zu befürchten, dass die geringere Nutzung dazu führt, dass Kreditinstitute mangels Nachfrage ihr Geldautomaten- und Schalternetz weiter ausdünnen, Händler aus Kostengründen etwas weniger gern Bares annehmen – woraufhin beim Bezahlen eher die Karte gezückt wird. Das wäre ein sich selbst verstärkender Teufelskreis.
Die Wege wurden länger
In den vergangenen Jahren sind die Wege zu den Geldausgabestellen bereits länger geworden. Sowohl in der Stadt als auch auf dem Land, konstatiert die Bundesbank. Und die EZB moniert in bestimmten Bereichen der von Kreditinstituten angebotenen Bargelddienstleistungen weitere Verschlechterungen. Sowohl Bundesbank als auch EZB mahnen daher, die Zukunft des Bargeldes nicht als selbstverständlich zu betrachten.

Ganz ins Digitale abwandern wird der Euro aber nicht. Ein digitaler Euro könne Bargeld nur sinnvoll ergänzen, aber nicht ersetzen, lautet die Devise. Charmant wäre es aber dennoch, den bislang dominierenden US-amerikanischen Anbietern wie Visa, Mastercard, Apple und PayPal eine attraktive europäische Alternative entgegensetzen zu können. Immerhin dürfen sich die Bürger diesmal am Design der neuen Banknotenserie beteiligen, was die Bindung stärken dürfte. Die neuen Scheine werden dabei noch fälschungssicherer sein. Wobei 2024 die Zahl der Blüten mit rund 18 je Million im Umlauf befindlicher echter Banknoten bereits historisch niedrig war, wie die EZB betont.