Deutsche Exporte in die USA so gering wie zuletzt 2022
Deutsche Exporte in die USA
so gering wie zuletzt 2022
Erste negative Wirkungen der US-Zölle sichtbar
ba Frankfurt
Die USA sind zwar auch im Mai größter Abnehmer deutscher Waren, die Exporte dorthin fielen allerdings auf das niedrigste Niveau seit 2022. Dadurch gingen auch die Ausfuhren insgesamt deutlich zurück. Laut dem Statistikamt Destatis gaben sie um 1,4% auf 129,4 Mrd. Euro nach. Ökonomen hatten nach dem Minus von 1,6% im April zwar einen weiteren Rückgang erwartet, aber nur von 0,2%. Damit ist der von Vorzieheffekten geprägte Anstieg der Monate Februar und März nahezu egalisiert. Unternehmen hatten sich vor Inkrafttreten der angedrohten höheren US-Importzölle mit Waren eingedeckt, um Preiserhöhungen zu entgehen. Dieser Effekt kehrt sich nun um.

„So schön also die Exportentwicklung im ersten Quartal war, so hässlich fällt jetzt der Bumerang-Effekt aus“, urteilt Thomas Gitzel, Chefökonom der VP Bank. Zumal nicht nur die Warenlieferungen in die USA um 7,7% auf 12,1 Mrd. Euro einbrachen, sondern auch in Richtung der EU-Länder deutlich weniger Güter in den Versand gegeben wurden. Hier fielen die Exporte mit 71,3 Mrd. Euro um 2,2% geringer aus als im Vormonat. In die anderen Länder des gemeinsamen Währungsraums wurden mit 49,3 Mrd. Euro 2,6% weniger Waren verschickt.
Aber auch der Exportrückgang Richtung China hat sich fortgesetzt. Im Mai beträgt das Minus 2,9% im Monatsvergleich, der Warenwert lag bei 6,8 Mrd. Euro. Einen Anstieg vermelden die Statistiker bei den Exporten nach Großbritannien, und zwar um 15,1% auf 7,2 Mrd. Euro.
Dass der Außenhandelsüberschuss im Mai dennoch gestiegen ist – von 15,7 auf 18,4 Mrd. Euro – ist dem Importrückgang um 3,8% auf 111,1 Mrd. Euro geschuldet.