Umfrage der EU-Kommission

Euro-Wirtschaft startet besser gelaunt ins zweite Halbjahr

Manager und Verbraucher zeigen sich im Juli etwas zuversichtlicher, wenn auch die Stimmung im langjährigen Vergleich unterdurchschnittlich bleibt. Auch die Beschäftigungserwartungen steigen.

Euro-Wirtschaft startet besser gelaunt ins zweite Halbjahr

Die Wirtschaftsstimmung im Euroraum hat sich im Juli von dem kurzen Rückprall im Juni erholt. Der Economic Sentiment Indicator (ESI) der EU-Kommission kletterte um 1,6 auf 95,8 Punkte. Ökonomen hatten im Schnitt mit einem neuen Zählerstand von 94,5 gerechnet. Trotz des Anstiegs bleibt der ESI unter dem langfristigen Durchschnitt von 100 Punkten. Die Stimmungsaufhellung war dabei breit basiert – nur in der Baubranche gab der ESI nach.

Unter den größten Euro-Volkswirtschaften verbesserte sich die Stimmung in der Breite: Den stärksten Anstieg gab es in Frankreich (+2,4 Punkte), gefolgt von Spanien (+2,2) und Deutschland (+1,2). Für Spanien meldet die Brüsseler Behörde ein Plus von 0,4 Punkten. In den Niederlanden blieb der ESI mit –0,2 Zählern nahezu stabil.

Etwas höhere Beschäftigungserwartung

Der Indikator der Beschäftigungserwartungen (EEI) stieg um 0,3 auf 97,5 Punkte. Rückgänge im Handel und im Bausektor wurden von den Verbesserungen der Dienstleister mehr als ausgeglichen, teilte die Brüsseler Behörde mit. Die Jobsorgen der Verbraucher, die nicht im Indikator enthalten sind, reduzierten sich erneut. Der EU-Indikator für das Horten von Arbeitskräften, der LHI, gab hingegen den dritten Monat in Folge nach, und zwar um 0,5 auf 9,7 Punkte. Damit liegt der Indikator auf seinem langjährigen Durchschnittswert. Von der erneut gestiegenen Unsicherheit zeugt der EUI, der um 1,0 auf 17,3 Punkte stieg. Manager aus der Industrie und dem Servicesektor berichteten über einen markanten Anstieg der Unsicherheit über ihre künftige Geschäftssituation. Verbraucher machten sich ebenso wie Manager aus der Baubranche und dem Einzelhandel geringere Sorgen.

Minimal höhere Kapazitätsauslastung

Die vierteljährliche Zusatzfrage in den 27 EU-Mitgliedsländern ergab zudem einen Anstieg der geschätzten Kapazitätsauslastung im Juli gegenüber April um 0,1 Prozentpunkte auf 77,9%. Zudem verbesserte sich die Einschätzung der Manager hinsichtlich ihrer Wettbewerbsposition auf Nicht-EU-Märkten leicht, wenn auch auf niedrigem Niveau. Die Auftragsentwicklung in den vergangenen drei Monaten wurde deutlich besser eingeschätzt. Zugleich galt mehr Managern als zuletzt mangelnde Nachfrage als produktionseinschränkender Faktor: Damit wurde der seit Jahresbeginn zu beobachtende Abwärtstrend unterbrochen. Dagegen sank der Anteil der Manager, die Material- und/oder Ausrüstungsengpässe, Arbeitskräftemangel und/oder finanzielle Engpässe als einschränkende Faktoren nannten, im Vergleich zum April.